Da ist er vorbei, der Europapokal – für die beiden Bundesligateams jedenfalls. Während gerade San Marino und Amsterdam um den dritten Platz spielen und am Abend das große Finale zwischen unseren Gruppengegnern aus Bologna und Rotterdam steigt, ist unsere Mannschaft schon auf dem Heimweg. Siebter sind wir geworden, das Abstiegs-Endspiel gegen die Legionäre haben wir 4:3 gewonnen – große Bedeutung hatte die Partie freilich nicht, so oder so hätte die Bundesliga einen Platz im 2018er-Turnier verloren.

Zwei Siege haben wir also, „das sind zwei Siege mehr als vor neun Jahren“, sagte Max Boldt. „Das ist nicht schlecht.“ Einer davon möglicherweise gegen den Turniersieger, das werden wir sehen. „Wir haben auf sehr hohem Niveau gespielt“, analysierte unser Coach die zurückliegenden fünf Tage, „gegen die Topteams aus Europa, Gegner, die über dem Bundesliganiveau stehen. Und wir haben uns ordentlich verkauft. Ab und zu waren die Ergebnisse ein bisschen zu hoch. Wir sind mit zwei bis drei Pitchern zu wenig angereist, weil wir nicht mehr haben. Offensiv haben wir uns sehr gut verkauft und ich glaube, dass das eine richtig gute Vorbereitung war für die kommenden Spiele gegen direkte Playoff-Konkurrenten.“

Gegen die Legionäre gab es im Vergleich zu den vorherigen Spielen wenig Spektakel. Zwei starke Pitcher, Tim Stahlmann für uns, Mike Bolsenbroek für die Gastgeber, ließen wenig zu. „Tim hat nach einem Aussetzer gegen Rouen wieder zu seiner Form zurückgefunden“, sagte Boldt. „In der Offensive… Mike Bolsenbroek ist natürlich immer gut.“ Vier Hits hatten wir nur. Der vierte, ein Double von Timmy Kotowski gegen den Reliever Eric Faint war nicht viel wert; unser Leftfielder schaffte es noch bis zur dritten Base, dann schafften die Regensburger bei drei besetzten Bases das dritte Aus in diesem achten Inning. Weil aber der erste Hit (Kevin Kotowski im dritten Inning) und der dritte (Max Boldt im sechsten) zwei Homeruns waren, weil Kotowski noch Martin Kipphan, der gewalkt war, mitnahm und kurz vor Boldts Schlag über den Zaun mit einem Single auf die Bases gekommen war, reichten die vier Hits für vier Runs. „Gegen den Mike ist das eine gute Leistung“, sagte unser Coach. „Wir haben ansonsten das Spiel souverän gemeistert und verdient gewonnen.“

Die Vier-Punkte-Führung hielt nicht lange. Im nächsten halben Inning erreichte der bis dahin sehr starke Stahlmann seine Grenzen, war mit einem Walk und einem Wild Pitch an zwei Regensburger Runs beteiligt, hatte allerdings auch das Pech eines Errors im Infield. Kurz darauf übernahm Lenny Stöcklin, der die Legionäre zu einem schlechten Schlag nach dem anderen zwang – bis es im neunten Inning doch noch einmal eng wurde. Durch einen weiteren Error war der dritte Run über die Platte gekommen, die Regensburger hatten Runner auf der ersten und dritten Base. Ein sagenhaftes Play an der Homeplate von Stöcklin und Catcher Jeff Hunt gegen einen Bunt von Nino Sacasa entschärfte die Situation aber schon und in der nächsten Szene fing Shortstop Nici Weichert den Schlag von Matt Vance zum letzten Aus.

So weit es die beruflichen Verpflichtungen zulassen, haben unsere Jungs morgen einen verdienten Ruhetag. Am Dienstag bereits steht für Kevin Kotowski, Lennard Stöcklin, Max Boldt und Yannic Wildenhain sowie für Zach Johnson, Jeff Hunt und Riley Barr in Bonn eine Trainingspartie der Nationalmannschaft gegen eine Auswahl ausländischer Bundesligaspieler an. Die restliche Mannschaft wird am Dienstag wieder in den normalen Trainingsbetrieb einsteigen – am Freitag geht für uns die Bundesliga weiter.

Einstweilen bedanken wir uns bei allen Helfern und Spendern, die unserem Team diesen Saisonhöhepunkt möglich gemacht haben. „Wir haben uns sehr gefreut, dass wir so eine Woche erleben konnten und uns mit den Topteams Europas messen konnten“, sagte Boldt, „vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben!“ cka / Fotos: Tanja Szidat

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