Von unseren bisherigen elf Heimspielen war die zweite Partie gegen die Haar Disciples sicherlich die schwierigste. „Ryan Bollinger ist einer der stärksten Pitcher der Bundesliga“, sagt Max Boldt, vielleicht der stärkste, gegen den wir in dieser Saison antreten. „Wir hätten ihn schlagen können“, sagt unser Coach; im Hinspiel haben wir ihn geschlagen. „Schade, dass es diesmal nicht geklappt hat. Eigentlich hatte ich erwartet, dass wir den einen Punkt machen können.“
Nun kommen die Heideköpfe zu zwei Spitzenspielen: Der Zweite empfängt am Samstag (ausnahmsweise schon 18 Uhr!) und Sonntag (14 Uhr) den Ersten der Bundesliga Süd und will ihn unter Druck setzen. „Wir wollen den Anschluss behalten“, sagt Boldt, „und wir haben es immer noch selbst in der Hand, uns mit einem Split auf dem zweiten Platz festzuhalten oder uns mit zwei Siegen den ersten Platz zu holen. Und das wollen wir machen. Es wäre für uns die bestmögliche Startposition für die Interleague und die Playoffs. Darum geht es in der nächsten Zeit.“
Eine selbstbewusste Ansage, die der Coach begründet – und zwar nicht mit dem Meistertitel, nicht mit dem 11:1 gegen die Heideköpfe, das uns 2016 die Südmeisterschaft brachte, nicht mit der umkämpften, am Ende spektakulären Halbfinalserie, sondern mit dem bisherigen Verlauf der Saison 2017.
„Wir sind Zweiter“, sagt Boldt. „Wir haben gezeigt, dass wir guten Baseball spielen können. Wir gehen mit der Einstellung rein, dass wir die Spiele gewinnen wollen. Das bedeutet nicht, dass es ein leichtes Spiel wird. Heidenheim ist ein sehr guter Gegner. Da muss einiges richtig laufen. Aber wir werden alles daran setzen, dass wir zwei gute Baseballspiele gewinnen.“
Der Spielverlauf wird sicherlich anders sein als gegen die Disciples. Die verließen sich vor allem auf ihr starkes Pitching, auf Bollinger, Kevin Trisl und den als Reliever geradezu überqualifizierten Lukas Steinlein. Die Heidenheimer Werfer, die Starter Johannes Krumm und Justin Erasmus aus Australien, dazu der Reliever Clayton Freimuth, ein neuerdings als Deutscher spielberechtigter US-Amerikaner, sind nicht wesentlich schlechter als ihre Kollegen aus Haar, vor allem steht Heidenheim aber für eine gefährliche Offensive, die in fast allen Kategorien die Liga anführt.
„Es wird extrem schwierig sein, die zu null Punkten zu halten“, sagt Boldt. „Sie haben paar Hitter mit sehr viel Power“, zum Beispiel die Homerun-Hitter Gary Michael Owens (9), Simon Gühring, Shawn Larry und Mitch Nilsson (jeweils 4), „auch sehr gute Lefties. Das kurze Feld bei uns ist für sie ein Vorteil“, sagt Boldt. „Wir müssen in der Offensive angreifen, früh im Spiel viele Punkte machen, um klarzustellen, was wir vorhaben. Dass wir gewinnen wollen.“ cka / Fotos: Tanja Szidat