Einer von vielen Höhepunkten eines aufregenden Spiels: Martin Kipphans Homerun im zweiten Inning.

Ergebnisse

Mannschaft123456789RHE
Heideköpfe04020130414142
Athletics12005003011117
Details zum Spiel
Nur Spieler zu sein, hat auch seine Vorteile. Zwar ist Max Boldt in seiner neuen Zusatzfunktion als Coach keiner, der sich vor unangenehmen Interviews drückt, aber das erste Heimspiel gegen Heidenheim nagte doch etwas mehr an ihm als andere Niederlagen. Boldt saß lange alleine im Rightfield und sammelte sich, ehe er die Medien zu sich winkte. Und von „Spektakel“ wollte der Spielertrainer nichts hören. „Ein Debakel“, definierte Boldt. „Wenn man sieben Errors macht, wird man nicht gewinnen.“

Außer wenn doch, das ist die andere Seite eines merkwürdigen Spiels. 11:14 verloren wir gegen die Heideköpfe, die Titelverteidigung in der Süd-Staffel ist damit nicht mehr allzu wahrscheinlich. 11:14 nach 1:0, 1:4, 3:6, 8:6, 8:10, 11:10. Als wir im achten Inning mit drei Runs die drei Punkte der Heideköpfe wieder wettmachten, wurde an der Dugout-Tür dem gerade wieder nach drei raschen Aus ausgewechselten Heidenheimer Reliever Julius Spann die Aufregung fast zu groß, der Ex-Mainzer litt und bangte mit seiner Mannschaft, ließ den Druck ab mit ein paar freundschaftlichen Kabbeleien mit den ehemaligen Kameraden…

…es war ein packendes, spannendes, turbulentes Spiel zweier unterm Strich guter Mannschaften, es war ein Spiel mit wenig Angst, aber viel Respekt, es war ein Spiel, das durchaus lange Spaß gemacht hat, bis ins neunte Inning, in dem die Heideköpfe den knappen Rückstand mit einem kleinteiligen Run und einem 3-RBI-Homerun von Sascha Lutz, dem anderen Ex-Mainzer, wettmachten und das Ergebnis aus unserer Reichweite zogen. Und verlieren, das macht nie Spaß.

Nationalität
ger GER
Position
First base
Alter
41
B/T
R/R
Größe
177
Gewicht
107
„Es lag an der starken Offensive und am starken Pitching, dass es so eng geblieben ist“, sagte Boldt. Dabei sah das Pitching zunächst gar nicht gut aus: Lutz und Jay Pecci schlugen schon die ersten beiden Pitches zu Singles ins Outfield – punkteten nicht. Kevin Kotowski brachte unser Team in Führung, Heidenheim schlug zurück mit einem Single, einem Triple, einem weiteren Single, Lutz‘ erstem Homerun – 1:4. Wir schlugen zurück mit Martin Kipphans Homerun, der auch noch Lennard Stöcklin mitnahm – 3:4. Durchatmen im dritten Inning, als sich das Fiasko anbahnte, drei verschiedene Errors von drei verschiedenen Spielern bei keinem Aus Runner auf die zweite und dritte Base brachten – dann Strikeout, dann ein Schlag zu Tim Stahlmann, der dem Leadrunner Shawn Larry zeigte: „Wag es nicht, auch nur einen Schritt zur Homeplate zu machen!“ und mit einem Wurf an die erste Base das zweite Aus machte, noch ein Strikeout, nichts passiert. Doch wieder zwei Runs im vierten Inning, nicht begünstigt allerdings durch den fünften Error – 3:6. Großes Comeback im fünften: Walk für Kotowski, Single von Weichert, RBI-Single von Boldt. 4:6. Single von Johannessen, ein Wild Pitch. 5:6. 2-RBI-Double von Jeff Hunt ins Centerfield! 7:6, die Führung! Und nach einem Strikeout gegen Zach Johnson noch ein RBI-Single von Stöcklin, 8:6!

Nationalität
can CAN
Position
Infield
Alter
33
B/T
L/R
Größe
188
Gewicht
86
Vorherige Vereine
Heidenheim schlug zurück. Verkürzte nach dem ersten Fehler, der Schaden anrichtete, auf 7:8, ging dann durch zwei weitere Fehler in Führung. Aber Clayton Freimuth, der vierte Heidekopf auf dem Mound, war nicht so stabil wie sonst: Strikeout zwar gegen Timmy Kotowski, dann aber zwei Walks, noch ein Strikeout, ein RBI-Single von Johannessen, noch ein 2-RBI-Double von Hunt! 11:10. Ein Inning noch. Mit dem genannten Ergebnis.

„Elf Hits und elf Runs gegen die Stärke von diesem Pitching Staff, den sich Heidenheim zusammengestellt hat, das ist gut“, sagte Boldt. „Und wenn wir die Führung gehalten hätten, dann wäre es auch schwierig zu sagen, wir hätten nicht verdient gewonnen. Wenn wir uns sieben Errors leisten und Heidenheim macht nicht genug, um damit zu gewinnen, dann ist es verdient. Aber wir hatten Glück, dass es am Ende noch so eng war. Es wäre super, wenn wir es geschafft hätten, ich hätte Lenny den Save gegönnt.“ Statt dessen gab es die Niederlage für den Reliever.

„Wir brauchen einfach eine solidere Defense“, bemängelte Boldt. Die hatten wir in der ersten Saisonhälfte oft. „Ich werde den Schwerpunkt wieder mehr darauf legen“, kündigte der Coach an, „jeder für sich muss sich da noch einmal steigern. Wir hatten den Anspruch, den ersten Platz anzugreifen, haben das auch in der Offensive gezeigt, aber wir haben nicht wie eine Mannschaft verteidigt, die den ersten Platz haben will.“

Am Sonntag geht es wieder bei 0:0 los. „Riley wird ein gutes Spiel liefern, wie immer“, davon geht Boldt aus. „Wir müssen wieder gute Plays machen. Das muss im Kopf passieren. Wir können vorher nicht mehr trainieren. Aber wir waren immer gut darin, schlechte Spiele schnell abzuhaken.“ cka / Fotos: Tanja Szidat, Cole Sullivan

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