„Natürlich sind ein paar gute Spieler, ein paar Leistungsträger weggegangen“, sagte Max Boldt, „aber wir waren auch nur so gut, weil wir einen guten deutschen Stamm hatten. Der hat sich nicht verändert. Die Jungs sind noch besser geworden, weitere gute Spieler sind dazugekommen. Das wundert mich nicht, dass wir so eine gute Saison spielen.“ Die breite Basis hat den Umbruch aufgefangen. Seine eigene Leistung bewertet Boldt gewohnt zurückhaltend: „Im Großen und Ganzen ist die Arbeit als Coach so, wie ich sie mir vorgestellt hatte. Jannis Verletzung macht es für mich schwieriger, wenn man in Situationen kommt, in denen andere länger werfen müssen, als mir lieb ist. Ich hatte gehofft, dass es gut läuft, im Großen und Ganzen ist es in Ordnung.“
6:4 also in Regensburg. Knapp war’s. „Knapper, als es hätte sein müssen“, sagte Boldt. Wir haben sehr gut geschlagen, aber keine Punkte damit gemacht.“ Sechs Hits in den ersten vier Innings reichten nur für einen Run, das 1:0 im ersten Inning durch die Doubles von Boldt selbst und Peter Johannessen. Während unsere Defense die ersten zehn Regensburger Angreifer direkt zurück ins Dugout schickte, beendeten wir jedes Inning mindestens mit einem Runner auf der dritten Base, wir brachten sie aber nicht ins Ziel. Prompt wurde es im vierten Inning eng: Ein Error brachte Marcel Jiménez als ersten Legionär überhaupt auf die Bases, ein Basehit und ein Walk besetzten auch die anderen beiden. Zwei Plays an der Homeplate aber sicherten die Führung. Und ein Homerun von Zach Johnson, der im fünften Inning Boldt und Johannessen mitnahm, und der Run von Jeff Hunt im sechsten Durchgang nach einem Single von Lennard Stöcklin bauten sie aus.Damit war das Spiel jedoch noch nicht entschieden. „Ich hatte gehofft, dass wir in der Defensive wieder besser stehen“, sagte Boldt, „haben wir auch, aber dann sind wir in einem Inning eingebrochen. Wenn einer einen Error macht, ist das halt blöd, aber wenn das dann so weiter geht… das müssen wir abstellen.“ Zwei Wurffehler erlaubten den Legionären drei Runs, wieder war’s ein Play an der Homeplate, das das Inning beendete. Und Nici Weichert konterte direkt mit dem 6:3. Gegen Ben Briggs verkürzte Regensburg noch einmal auf 6:4, das war’s dann. „Ben hat Strikes geworfen“, sagte Boldt, „das ist genau das, was wir von ihm wollen. Ich wollte Lenny nicht wieder so lange werfen lassen und einfach mal gucken, wie es so läuft. Er hat es gut gemacht.“
Durch den neuen Spielmodus ist das zweite Spiel in Regensburg fast ohne Bedeutung. Wir können versuchen, Heidenheim nochmal unter Druck zu setzen. „Die Südmeisterschaft wäre natürlich cool“, sagt Boldt, „aber da müssten die noch zweimal verlieren.“ Hinsichtlich der Playoff-Platzierungen kommen nur die Spiele gegen die übrigen Teams in der oberen Hälfte in die Rechnung. „Uns geht es jetzt darum, dass wir an ein paar Sachen arbeiten“, sagt Boldt. „Leute, die pitchen müssen, werden ihre Innings bekommen, Hitter ihre At Bats gegen gute Pitcher. Gewissermaßen ist es schon eine Vorberietung auf die Interleague. Und wenn das möglich ist, wollen wir anfangen, an einer Serie zu arbeiten, um mit vielen Siegen und viel Selbstbewusstsein in die Interleague zu starten.“ Auf jeden Fall werden wir am letzten Juli-Wochenende mit Auswärtsspielen beginnen. Bleiben wir Zweiter, geht es direkt gegen den Nordmeister los. cka / Fotos: Tanja Szidat