Mit zwölf Strikeouts in acht Innings legte Tim Stahlmann das Fundament zum Viertelfinal-Auftaktsieg.

Da läuft sie doch, die Sache! Rechtzeitig zu den Viertelfinal-Hinspielen waren zwei Nationalspieler wieder fit, war einer von zwei Nationalpitchern wieder frisch, kam zur entspannteren Personallage auch wie erhofft, wie erwartet die Playoff-Mentalität. Leistete sich unser Team in zwei Spielen gegen die Dohren Wild Farmers, die es uns am Wochenende zuvor noch sehr schwer gemacht hatten, nur ein missratenes Inning, das am Ende nicht wesentlich störte: Mit 4:1 und 13:5 schafften präzise Pitcher, eine meist sichere Defensive und eine schlagkräftige Offensive in zwei angenehm undramatischen Partien die optimale Ausgangslage für die Rückspiele. Am Samstag, 15 Uhr, treten wir zum dritten Spiel der Serie in Dohren an. Ob es am Sonntag (12 Uhr) mit Spiel 4 und gegebenenfalls Spiel 5 weitergeht, wissen wir am Samstagabend.

Ergebnisse

Mannschaft123456789RHE
Wild Farmers000000010132
Athletics00100201-483
Details zum Spiel
Zwar begann das Viertelfinale direkt mit einem Error im Infield, noch im ersten Inning zeigte aber Tim Stahlmann bereits seine große Form: Zwei Strikeouts hielten die Offensive der Wild Farmers klein. Im zweiten Durchgang folgten zwei weitere Strikeouts, im dritten ebenfalls, im fünften einer, im sechsten zwei, im siebten zwei, im achten der letzte – und im neunten schickte Lennard Stöcklin ebenfalls zwei Angreifer direkt zurück ins Dugout.

Nationalität
ger GER
Position
Pitcher
Alter
33
B/T
R/R
Größe
196
Gewicht
102
Das war die Basis zum Sieg, für den die Offensive ihrerseits nicht mal viel tun musste. Im dritten Inning – kurz nach der Regenpause – gingen wir in Führung. Martin Kipphan war abgeworfen worden, kam durch einen Wild Pitch auf die zweite Base, scorte nach Nici Weicherts Single. Basehits von Max Boldt (sein 500. in der Bundesliga!), Lennard Stöcklin und Jeff Hunt sowie ein weiterer Wild Pitch brachten im sechsten Inning das 2:0 und 3:0 über die Platte. Und nach dem Solo-Homerun des starken Dohrener Pitchers Edvaldas Matusevicius konterte Peter Johannessen mittels eines Errors, eines Wild Pitchs, einer gestohlenen Base und eines weiteren Errors mit dem 4:1. Die Wild Farmers hatten durchaus auch immer wieder ihre Runner auf der zweiten, auch mal auf der dritten Base, brachten sie aber nicht durch.

„Wir haben das Spiel nach der relativ frühen Führung konzentriert runtergespielt“, sagte Boldt. „Das fand ich gut. In den Wochen davor war es oft ein bisschen chaotisch, heute sind wir ruhig geblieben. Wir hatten die beste Lineup und die beste Defense, die wir auf den Platz bringen können, Tim Stahlmann hat einen Riesenjob gemacht.“ Dass der Starter 135 Pitches warf, war dem Coach gar nicht klar: „Das hat sich gar nicht so angefühlt“, verriet Boldt. „Irgendwann habe ich gehört, dass er in den 120ern ist und bin direkt erschrocken. Er hat nur drei Hits abgegeben, wenige Walks, viele Strikeouts – das Problem war, dass Dohren den Ball nicht getroffen hat. Dadurch wurden es doch viele Pitches.“

(Fast) das Ende der Hinspiele: Tobias Kuczulaba fängt den Flugball von Caleb Fenimore, unser Team musste die 8-Punkte-Führung nur noch über ein letztes Aus bringen. Und tat das.

Ergebnisse

Mannschaft123456789RHE
Wild Farmers040000100583
Athletics03205300-13103
Details zum Spiel
Die zweite Partie begann ein bisschen holpriger. Unsere Angreifer hatten anfangs Probleme, die Strikezone einzuschätzen, zwei Fehler im Infield ermöglichten den Wild Farmers im zweiten Inning eine 4:0-Führung. „Aber wir sind nicht in Panik verfallen“, sagte Boldt, „dafür sind wir in diesem Jahr zu gut aufgestellt. Peter ist cool geblieben und hat uns sofort mit einem Basehit in den Angriffsmodus gebracht.“ Johannessens Single folgten zwei Walks für Zach Johnson und Lennard Stöcklin, Jeff Hunt und Kevin Kotowski gaben mit ihren Schlägen drei Runnern die Zeit zum Scoren. Die Bases waren nochmal voll, Max Boldt hatte den Ausgleich, die Führung, im optimalen Fall gar das 7:4 auf dem Schläger, brachte den Ball aber nur kurz ins Infield.

Nationalität
ger GER
Position
Pitcher
Catcher
Infield
Alter
36
B/T
R/R
Größe
183
Gewicht
99
Vorherige Vereine
Im dritten Inning aber kippte die Partie endgültig: Johannessens Walk, zwei Errors bei Schlägen von Johnson und Stöcklin und Jeff Hunts Single brachten das 5:4. Im vierten Inning produzierte ausgerechnet die schwere Artillerie – Boldt, Johannessen, Johnson – nichts, im fünften aber entschied der Angriff das Spiel: Stöcklins Double, ein weiterer Wurf an Kipphans Bein, Singles von Kevin Kotowski und Nici Weichert, Max Boldts Homerun gaben uns die 10:4-Führung, die im sechsten Inning mit ein paar Walks und ein paar Singles auf 13:4 wuchs. Den Wild Farmers gelang lediglich das 5:13 durch einen weiteren Solo-Homerun.

„Wir dürfen jetzt nicht den Tag vor dem Abend loben“, hielt Boldt die Euphorie erst einmal klein, „aber auf jeden Fall haben wir eine gute Ausgangsposition. Wir müssen jetzt noch ein Spiel gewinnen. Das ist nicht selbstverständlich, aber spielen wir so weiter, dann werden wir das schaffen. In den Playoffs ist einfach die Intensität höher, hat man mehr Adrenalin, eine andere Atmosphäre. Fast alle unsere Spieler haben schon Playoffs gespielt, viele bis zur Meisterschaft. Wir wissen, wie man damit umgeht.“ cka / Fotos: Manfred Holzhauser, Tanja Szidat

Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung, insgesamt oder in Teilen, bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors.