Nach Lennard Stöcklins 2-RBI-Single hätte das Spiel noch einmal kippen können.

Ergebnisse

Mannschaft123456789RHE
Athletics000000002241
Heideköpfe20200010-593
Details zum Spiel
Im neunten Inning wurde es auf einmal nochmal spannend. Mit 5:0 für Heidenheim schien das erste Spiel der Halbfinalserie eigentlich bereits entschieden. Der Reliever der Heideköpfe, der Ex-Mainzer Julius Spann, hatte mit seinen ersten vier Pitches zwar Max Boldt gewalkt, war dann aber ohne Schwierigkeiten durch den achten Inning gekommen, hatte auch im neunten schon das erste Aus auf seiner Seite, als unsere Offensive noch einmal aufdrehte: Walk für Martin Kipphan, Error beim Schlag von Timmy Kotowski, Walk für Kevin Kotowski – alle Bases besetzt. Lennard Stöcklin schlug schon den ersten Pitch ins Centerfield – 2:5, weiterhin zwei Runner und die Homerun-Könige am Schlag – Max Boldt (16 Homeruns in 40 Spielen), nach ihm Peter Johannessen (8 in 40), nach diesem Zach Johnson (8 in 39, vier in den letzten sechs Partien). Wird’s besser?

Nationalität
swe SWE
Position
Outfield
Alter
40
B/T
L/R
Größe
188
Gewicht
95
„Wir geben halt nie auf“, sagte Boldt, „das haben wir schon öfter gezeigt.“ Ein guter Schlag würde jetzt den Ausgleich bedeuten. „Aber genau das darf man nicht versuchen“, erklärte der Spielertrainer, „das geht so eh nicht. Man muss versuchen, Basehits zu hauen, damit es weitergeht. Ich hatte ja gute Jungs hinter mir, die Hits hauen können.“ Und wenn dann ein Ball rausfliegt… „Natürlich wartet man auf den guten Pitch“, sagte Boldt. „Wenn der kommt, versucht man, ihn nicht zu verpassen.“ Natürlich ist es nicht so, dass man den Homerun schon vor dem Treffer sieht, „dafür kommt er viel zu schnell. Das weiß man erst, wenn man geschlagen hat. Manchmal auch dann nicht.“ Der Heidenheimer Coach traute der Sache nicht mehr, wechselte noch einmal den Pitcher. Und der gute Pitch kam nicht für Boldt. Zwei Bälle ließ unser bester Angreifer durch, drei verfehlte er. Zweites Aus. Johannessen am Schlag. Der sah sich einen Strike an, den zweiten traf er nicht. Vier schlechte Pitches schickten ihn kampflos auf die erste Base. „Peter hat gut gekämpft“, lobte Boldt seinen Rightfielder, „das war ein gutes At Bat.“ Bases loaded nun, Johnson hatte sogar die Führung auf dem Schläger. Und kassierte den Strikeout gegen den erfahrenen amerikanischen Linkshänder Clayton Freimuth. Chance vertan, Spiel verloren.

„Natürlich hat man die Möglichkeit, das Spiel noch auszugleichen oder nach vorne zu ziehen“, relativierte Boldt die Situation. „Man kann aber nicht erwarten, dass jetzt jeder einen Homerun schlägt. Wir haben vorher nicht genug geschlagen, deren Pitcher hatte uns ganz gut im Griff. Dann kann man nicht erwarten, Spiele zu gewinnen.“

Die Heideköpfe führten früh in diesem ersten Halbfinale. Zwei Runs kamen im ersten Inning über die Platte, vor der langen Regenpause, zwei weitere durch einen Walk und einen Homerun im dritten. „Tim Stahlmann hatte zwei nicht so gute Innings“, analysierte Boldt, sonst hat er es sehr gut gemacht.“ Erst im siebten Inning kam gegen den Reliever Yannic Wildenhain der fünfte Run durch, begünstigt durch den einzigen Fehler im Infield. „Aber wenn man nur zwei Punkte macht“, wiederholte Boldt noch einmal, und diese auch noch erst im nuenten Inning, „dann reicht das einfach nicht.“

Aber: Heute geht’s weiter. „Wir wissen, was die können“, sagte Boldt, „wir wissen auch, dass wir in der Offensive mehr können. Und dass wir auch letztes Jahr gegen Heidenheim mit einer Niederlage angefangen und es trotzdem geschafft haben. Wir sind gut darin, Sachen einfach abzuhaken und ein neues Spiel zu spielen. Das werden wir wieder machen.“ cka / Fotos: Tanja Szidat

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