Rollentausch in der 1. Bundesliga Süd: Während die Haar Disciples nach zahlreichen Versuchen 2007 schließlich und endlich den Sprung ins Baseball-Oberhaus geschafft haben trat mit den Fürth Pirates eine andere Traditionsmannschaft der 2. Liga nach einer kurzen Stippvisite in der höchsten deutschen Spielklasse den Weg zurück in die Zweitklassigkeit an.

Mit den Disciples (dis·ci·ple, di-’sI-p&l), nach einer nicht repräsentativen Erhebung des DBV-Ergebnisdienstes das Team mit dem am schwersten auszusprechenden Teamnamen in Deutschland, stößt damit nach den Grünwald Jesters, den Baldham Boars und den Gauting Indians ein weiteres Münchner Vorortteam ins Baseball-Oberhaus vor – die bayerische Landeshauptstadt selbst stellte zuletzt 1994 mit den München Brewers ein Team in der 1. Liga.

Wenn es nach den Mainz Athletics geht können die Haarer gleich weiter machen mit traditionsbildenden Maßnahmen, etwa, das erste Spiel mehr oder weniger sang- und klanglos dem Gegner zu überlassen. Weder Max Mommer noch der nach einem kurzen Ausflug zu den Vienna Metrostars zurückgekehrte Österreicher Gregor Klinc wussten bislang der gegnerischen Offensive Nennenswertes entgegenzusetzen. Aber auch das erste Spiel dürfen die Mannen von Cae Santos nicht auf die leichte Schulter nehmen, in der deutschen Ausführung der New Yorker Subway-Series, der Münchner S-Bahn-Series, konnte das von Team Theodore Kramer trainierte Disciple-Team auch die erste Partie gegen den Lokalrivalen aus Gauting für sich entscheiden. Manuel Möller auf dem Mound und die Offensive der Mainzer werden aber alles daran setzen, dass es auf der Sandflora zu keinem Traditionsbruch kommt.

Für Spiel 2 ist man ebenfalls im Münchner Westen fündig geworden und hat den letztjährig noch für die Indians auflaufenden Eddie Aucoin für einen Wechsel von der S6 zur S4 auf der anderen Seite der Isar gewinnen können. Gewonnen haben dadurch auch die Disciples, nämlich die Begegnungen gegen Tübingen und Gauting, aber auch in den übrigen Partien hat es der US-Amerikaner den Gegnern nicht leicht gemacht. Zweimal, gegen Regensburg und Mannheim, zog er mit jeweils 1:0 den Kürzeren, gegen Saarlouis brachte erst die Verlängerung die Entscheidung – am Ende mit einem 5:3 für die Chris-Sweeney-Show. Keine leichte Aufgabe also für den Pitchingstaff der Mainz Athletics und die Offensive, die aber, knüpft sie an die zuletzt gegen Tübingen gezeigten Leistungen an, hier nicht nur die Pitcher mit entsprechendem Run-Support unterstützen, sondern auch den Weg zum Sieg ebnen kann.

Ob die Athletics in der 1. Bundesliga Süd weiter an Fahrt aufnehmen kann man bei Burger und einem kühlen Bier vom Fass am Samstag ab 12:00 Uhr live auf der Mainzer Sandflora mitverfolgen.

Autor: Konrad Clauss