2003 steht die Mannschaft der A’s so fest wie selten. Auf zwei Positionen gibt es eine gewisse Fluktuation: Jan Sören Meyer, Manuel Möller und Michael Otto pitchen, Arlen Barrera und Julian Aufenanger teilen sich das Rightfield. Alle anderen Aufgaben sind klar verteilt: Janusz Radicke catcht, Johannes Meifort, Alper Bozkurt und Benjamin Hieronimi, der im Winter in Südafrika gespielt hat, verteidigen an der ersten bis dritten Base, Eddie Martínez ist Shortstop. Franklin Terreno Pérez im Zentrum und Ken Höfel links vervollständigen das Outfield und Martin Kipphan ist Designated Hitter.

Nationalität
ger GER
Position
Pitcher
Outfield
Alter
42
B/T
R/R
Vorherige Vereine
Das klingt gut, ist aber problematisch. Der Kader der Mainz Athletics ist klein und seit sich die Talentförderer Michel Gómez, Stephan Kaus und Marc Wiedmaier aus der Nachwuchsarbeit zurückgezogen haben, rückt keiner mehr auf.

„Julian, Manu, Florian Arnold“ – der 2003 in Bonn spielt – „und ich, wir vier waren die letzten, die aus der Jugend nachgekommen sind“, sagt Kipphan. „Danach war lange Flaute.“ Die in den späten 1980ern Geborenen sind die verlorene Generation der A’s. Nur Max Boldt kommt durch. „Damit war für die nächsten fünf Jahre klar: Das ist die Mannschaft“, sagt Kipphan. „Wenn wir Verstärkungen brauchen, müssen wir sie von außen holen. Wiedmaier und Gómez haben in unserem Verein viel aufgebaut, die Mannschaft in der Bundesliga gefestigt und die vielen jungen Spieler nach oben gebracht.“

Nationalität
ger GER
Position
First base
Alter
49
Vorherige Vereine
Fast alle, die spielen, Julian Aufenanger, Alper Bozkurt, Kristof Brockmann, Benjamin Hieronimi, Ken Höfel, Martin Kipphan, Jan Sören Meyer, Manuel Möller, Mike Otto, Janusz Radicke, fast drei Viertel der Mannschaft werden von ihnen trainiert. Fast alle sind Juniorennationalspieler. „Diese Trainer haben uns später gefehlt“, sagt Kipphan. „So gut es ging wurde das durch andere Leute gefüllt. Ich habe mit Manuel Möller die Schülermannschaft mit Max Boldt trainiert und die Meisterschaft gewonnen und bin selbst nur fünf Jahre älter als er. Auf die Idee, die Ausländer coachen zu lassen, ist man erst später gekommen. Arlen, Eddie und Franklin hätte man auch auf gar keinen Fall auf jemanden loslassen sollen.“

Sheldon Sawatzki ist 2003 für das Bundesligateam und die Junioren zuständig, alles weitere versuchen die A’s vereinsintern zu regeln. Bis Cae Santos und Ulli Wermuth, die sowieso den ganzen Tag am Platz sind, ab 2005 neue Strategien in der Nachwuchsarbeit entwickeln, funktioniert das nicht besonders gut. Die Fluktuation in der Startaufstellung ist also deshalb so gering, weil es für Sawatzki keine großen Optionen gibt. „Ausländer waren sehr teuer“, erklärt Kipphan. „Eddie war sowieso hier, Franklin und Arlen haben in Mannheim gewohnt. Und das Baseballgebiet hier ist klein. Wir konnten Meifort aus Dreieich holen. David Swinson war der Sohn eines Amerikaners aus Wiesbaden. Aber wir konnten nicht einfach fünf Mann aus den USA holen. Und der nächste Bundesligist war in Mannheim. Die hatten mehr Geld und haben mehr ausgegeben. Denen konnte man nicht einfach so jemanden abkaufen.“

Nationalität
dom DOM
Position
Pitcher
Center field
Alter
53
B/T
L/L
Größe
178
Gewicht
68
Vorherige Vereine
Die A’s erreichen ihr Minimalziel ohne die ganz große Mühe. Zufrieden sind sie damit nicht. Mit 9:5 Hinrundensiegen können sie leidlich leben, aber die Rückrunde macht wenig Freude. Sie beginnt mit zwei Siegen beim überforderten Auf- und Wieder-Absteiger Ladenburg Romans und zwei Niederlagen gegen Regensburg, auf die bis zum Schluss nur noch Splits folgen. Der Vorsprung auf die Playdownränge ist groß genug. Aber Verletzungen können nicht kompensiert werden, darunter leidet die Qualität der Mannschaft. Die A’s müssen frühzeitig junge Spieler ins Stammteam holen, die teils noch nicht reif genug sind. Sogar der 14-jährige Catcher Max Schäfer taucht zweimal am Schlag auf und macht seine Sache mit einem Walk, einem Basehit und zwei Runs nicht mal schlecht.

Den großen Teams aus dem Norden können die A’s auf diese Weise natürlich nicht aus dem Weg gehen. Die Auswärtsspiele beim Nordmeister und Titelverteidiger Paderborn Untouchables verlieren sie im Playoff-Viertelfinale knapper als befürchtet, Nach dem dritten Spiel der Serie und dem deutlichen Sieg der U’s ist die Saison der Athletics früh vorbei. cka / Fotos: Bernd Eßling, Mainz Athletics

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