Die Serie hält. Zum vierten Mal in Folge ging unser Bundesligateam mit dem bald traditionellen Opening Split in die Saison. Dem so unglücklich entstandenen 2:1 folgte am Samstag ein ausgezeichneter Auftritt gegen die Mannheim Tornados und ein klarer 9:4-Erfolg.
Im sechsten Inning wurde es sogar in der sonst eher ruhigen Sprecher- und Scoreboardkabine laut. Der Anlass: ein ganz herausragendes Play von Nici Weichert, der den flachen Grounder des Mannheimer Shortstops geschickt fieldete, aus der Drehung einen fast ganz präzisen Wurf an die erste Base schickte, und von Timmy Kotowski, der den zu niedrigen, zu weit links hereinkommenden Ball problemlos schnappte und festhielt. Die Probleme, die am Samstag das erste Spiel gegen die Mannheim Tornados kosteten, traten im zweiten Spiel nicht mehr auf. In entscheidenden Situationen war die Defensive sicher. Die Offensive steigerte sich extrem, schlug doppelt so viele Hits (16) und nutzte sie viel besser, produzierte mit ihnen neun Runs. Dazu das ausgezeichnete Pitching des neuen US-Starters Connor Little – der Sieg war nie ernsthaft gefährdet. „Von Anfang an haben wir den Pitcher sehr gut gehauen“, freute sich Max Boldt. „Wir hatten früh drei Punkte, das gibt Selbstvertrauen.“ Nachdem die ersten drei Basehits von Max Boldt, Shane Salley und Martin Kipphan noch zu nichts geführt hatten, ging es im dritten Inning rund um den Mound und um Brendan Hornung. Der Tornados-Werfer kassierte auf nur sieben Pitches die Singles von Victor Voll, Kevin Kotowski, Nici Weichert und Max Boldt; letzterer brachte die ersten beiden Runs über die Platte. Wie schon Weichert und Boldt nahm auch Peter Johannessen den ersten Wurf, traf den Ball gut, aber nicht platziert, schlug ins Doubleplay, aber nachdem Salley den zweiten Pitch zum nächsten Basehit ins Leftfield gehauen hatte, schob Hornung mit zwei Walks auch noch Boldt zum 3:0 nach Hause. Alle Bases waren weiterhin besetzt, als Hornung selbst Timmy Kotowskis Schlag zum dritten Aus verarbeitete.„Wir haben uns von der Niederlage nicht einschüchtern lassen“, erklärte Boldt. „Wir hatten jetzt einen Tag mehr, ein Spiel mehr hinter uns, jeder hatte ein paar Pitches mehr gesehen. Es hat sich an der Platte besser, normaler, gewohnter angefühlt. Das ist normal, mit jedem Spiel kommt man in der ersten Saisonphase besser rein.“ Alle neun Angreifer hatten ihre Hits, fünf hatten mehrere, Kevin Kotowski und Max Boldt gleich drei, während Salley sich mit zwei Treffern und ein paar schönen Catches für die Patzer des Vorabends rehabilitierte. Selbst den Ball von Orlando del Muro, den der Neuzugang früh im Spiel in der Sonne verlor, erreichte er nach einem eindrucksvollen Sprint und Diving Catch. Nur der Homerun von del Muro zum 3:2 ließ Salley keine Chance; der Leftfielder warf sich noch in den Zaun, aber der Ball fiel zu spät, war unerreichbar.
Die Führung jedoch hielt. Connor Little kam mit wenigen Pitches über die Innings. Für den ersten Durchgang brauchte der Starter noch 14 Würfe, für den zweiten elf, für den dritten nur noch acht. Aus dem siebten wäre Little sogar mit nur sechs Pitches gekommen, hätte Lenny Stöcklin nicht nach einem hervorragend gestoppten Ball den Wurf verzogen. Nach dem achten Inning nahm Boldt den Pitcher vom Mound, 111 Würfe reichten fürs erste. „Connor hätte auch das komplette Spiel werfen können“, sagte Boldt, „aber es war nicht notwendig. Er hat keine Zweifel zugelassen. Wenn er in der weiteren Saison so weiter wirft, wird er uns viele Spiele gewinnen lassen.“Die Unterstützung seiner Angreifer hatte Little: 6:2 stand es nach sechs Innings durch Martin Kipphans Double, Timmy Kotowskis Basehit, Nici Weicherts Schlag, Max Boldts und Peter Johannessens Single. Gegen die Mannheimer Reliever schlugen Lennard Stöcklin (1B), Timmy Kotowski (1B) und Kevin Kotowski (2B) weitere Hits, die in Kombination mit einem Error im Infield und einem Wild Pitch fürs 9:2 im siebten Inning reichten. Erst im neunten verkürzten die Tornados mit zwei Doubles gegen Yannic Wildenhain noch auf 9:4.
In der nun folgenden Trainingswoche geht es darum, an den letzten Defense-Details zu feilen. „Wir werden uns ansehen, was noch nicht gut war, ein paar Situationen nachstellen und üben, aber gar nicht wirklich etwas verändern.“ Ab Donnerstag wird Boldt mit dem kompletten 2018er-Team trainieren können. „Das gibt mir die Möglichkeit, den neuen Infielder vor den Spielen gegen Ulm noch einmal im Training zu sehen“, sagt der Coach, „aber das ist nicht so entscheidend. Nici ist als Shortstop sehr gut und ich weiß, dass wir eine gute Defense bekommen, egal, wie wir aufstellen.“ cka / Fotos: cka, sportausmainz.de/Eisenhuth