Durch die Nachholspiele am kommenden Wochenende ist die Tabelle der Baseball-Bundesliga etwas krumm. Das führt zu einer ungewöhnlichen Aufgabe für unsere Mannschaft: Einen Joker haben wir, eins der verbleibenden vier Spiele dürfen wir verlieren, wenn wir die Playoffs erreichen wollen, aber nicht heute und nicht morgen. Eine Niederlage in Mannheim würde uns definitiv in die untere Tabellenhälfte stoßen. Es muss ein Sweep werden, und wenn das gelingt, reicht ein Split in Saarlouis.
Aber darum soll es nicht gehen. „Wir wissen, dass wir gewinnen müssen“, sagt Max Boldt, „aber wir wollen uns nicht unter Druck setzen lassen. Wir wollen einfach unser Ding machen, ein gutes Spiel spielen, dann klappt das eher, als wenn wir in Panik ausbrechen.“Was uns erwartet, ist auch diesmal etwas unklar. Es ist 13 Spieltage her, dass wir gegen die Tornados gespielt, im ersten Spiel unglücklich knapp verloren, im zweiten deutlich gewonnen haben. Seitdem hat sich die Mannschaft der Mannheimer wieder etwas verändert – unsere freilich auch; Austin Gallagher war in den Hinspielen noch nicht dabei. „Ich bin aber der Meinung, dass wir Mannheim vom Pitching und von der Defense her im Griff haben können“, fordert Boldt sein Team auf. „Offensiv wollen wir an die Leistung aus dem ersten Spiel gegen Ulm anknüpfen. Wir wollen Druck ausüben, optimalerweise früh punkten, wenn das möglich ist, und uns nicht mit wenigen Runs zufrieden geben. Wir wollen von Anfang an das Spiel in die Hand nehmen.“ Das werden die Tornados auch wollen; wem es gelingt, werden wir heute abend (19 Uhr) und morgen (13 Uhr) sehen.
Und auch, wem es in unserem Team gelingen soll. Auf zwei Positionen ist die Aufstellung noch nicht klar. Kevin Kotowski wurde in Ulm von einem Pitch am Bein getroffen und hatte noch gestern im Training gewisse Probleme. „Ich hoffe, dass das heute wieder gut ist“, bangt Boldt um den Centerfielder. Wenn nicht, würde Peter Johannessen in die Mitte rücken, Marcel Schulz das Rightfield übernehmen und in der offensiven Aufstellung sich manches verschieben. Als Starter kommen heute zwei Spieler in Frage. „Jake Watts ist noch nicht bei 100 Prozent“, sagt Boldt, „aber so wie ich ihn einschätze, würde er spielen wollen und können. Lenny Stöcklin hat aber seine Sache so gut gemacht, dass er wieder starten wird.“
Zudem hofft der Coach auf die Unterstützung einer möglichst großen Schar von Auswärtsfahrern. „In Stuttgart waren schon einige unserer Fans dabei und sie haben viel Stimmung gemacht“, lobt Boldt das Mainzer Publikum. „Auch durch die Regenpause waren sie laut, sie haben uns bis zum Ende unterstützt, das war richtig cool. Die Mannschaft freut sich immer, wenn viele Fans zu den Auswärtsspielen mitfahren, das motiviert uns.“ Vielleicht gibt es im spannenden Rennen um den vierten Playoff-Platz den entscheidenden Impuls. cka / Foto: Claudia Tepe