Zusammenfassung
Gegen die Heideköpfe hatte eine ausgezeichnete Offensivleistung noch nicht zum Punktgewinn gereicht – auch, wie sich inzwischen herausstellte, wegen der Verletzung von Jake Watts, der nicht mit voller Kraft werfen konnte, als er in der Schlussphase seine Homeruns kassierte. Die endgültige Diagnose steht noch aus, Watts selbst befüchtet das Karriereende. Gegen die Haar Disciples behielt unser Team aber die Effizienz und die Qualität am Schlag bei. Und diesmal passte auch das Ergebnis: 23 Hits in 16 Innings führten im Beisein unserer beiden Meistertrainer Cae Santos (2007) und Ulli Wermuth (2016) zu einem 15:10- und einem 9:8-Erfolg.
In dieser Höhe war das kaum zu erwarten; Partien gegen die Disciples waren in den vergangenen Jahren traditionell low scoring games, 2:1, 4:1, 1:0, mal für, mal gegen uns. „Aber wenn wir gegen Heidenheim 21 Runs scoren, dann können wir das auch gegen Haar“, sagte Max Boldt, der selbst so viele Walks bekam, dass er nur mit zwei Hits zum Offensivspektakel beitragen konnte. „Wir haben erneut bewiesen, dass wir die gute Offensive haben, die ich das ganze Jahr über immer wieder vermisst habe. Ich wusste, dass wir es können. Und wenn wir so weitermachen, so weiterschlagen, wer weiß, am Ende reicht es…“
Leicht machten uns die Disciples die Sache jedoch lange nicht, trotz ihrer Pitching-Probleme. In der Partie am Samstagabend hielt unser frühes 3:0 durch Basehits von Max Boldt, Shane Salley und Martin Kipphan sowie den Homerun von Austin Gallagher bis ins vierte Inning. Dann ermöglichte ein Error letztlich direkt und indirekt vier Punkte der Disciples – deren Starter Jan Tómek jedoch noch im gleichen Inning seinen Durchhänger hatte, nach zwei Aus mit einem Abwurf und zwei Walks Boldt, Gallagher und Kevin Kotowski auf die Bases holte. Der Spielertrainer scorte nach einem Wild Pitch, die anderen beiden kamen nach Salleys Double zum 6:4 ins Ziel. Die Disciples verkürzten sofort auf 5:6, Salley (nach Abwurf) und Timmy Kotowski (nach Double) reichte im siebten Durchgang Kipphans Basehit zum 8:5.
Und im achten ging’s rund. Zunächst schafften die Disciples gegen den bereits zum sechsten Inning eingewechselten Yannic Wildenhain den Ausgleich. Der junge Reliever hatte sehr gut begonnen, gegen seine ersten neun Schlagleute nur einen Walk und einen Hit abgegeben (dazu kamen ein Error im Infield und ein Runner, der ohne Gegenwehr auf die Base durfte, weil Wildenhain statt dessen das wichtige Aus an der Homeplate machte). Auch in seinem dritten Inning hätte der Pitcher nur einen Run kassiert, hätte nicht Gallaghers Fehler den Durchgang verlängert und Richard Klijn ein 2-RBI-Double ermöglicht.
Aber auch Tómek war abgenutzt. Sein Reliever, der Nationalspieler Lucas Steinlein, sah direkt zwei Flyouts, aber schaffte das dritte Aus partout nicht. Boldt und Gallagher bekamen Walks, Kevin Kotowski schlug ein grandioses 2-RBI-Triple zum 10:8. Salley wurde daraufhin zum zweiten Mal vom Pitch getroffen, Walks für Timmy Kotowski, Martin Kipphan und Daniel Wolfraum Bonell brachten die nächsten zwei Runs über die Platte. Victor Voll schlug gegen den zweiten Reliever Titus von Kapff ein Base Clearing Double zum 15:8, dann erst kamen die Disciples mit einem Strikeout aus dem Inning. Dass Wildenhain im neunten Durchgang zwischen zwei Strikeouts noch einen Solo-Homerun abgab und durch einen weiteren Fehler im Infield einen weiteren Run kassierte, war am Ende nicht mehr von großer Bedeutung – Timmy Kotowski kam schließlich zu einem Kurzeinsatz auf den Mound und beendete das Spiel mit einem Strikeout. Text und Fotos: cka