Zusammenfassung
Diese erste Partie war – anders als alle anderen Spiele dieses heißen Sommers – kein Offensivspektakel. Die Regensburg Legionäre machten ein nahezu perfektes Spiel, offensiv mit Luft nach oben, aber der grandiose Mike Bolsenbroek auf dem Mound und die konzentrierte, kontrollierte Defense ermöglichten ihnen eine einigermaßen späte und lange völlig stabile 2:0-Führung. „Der Janis ist der Mainz-Schocker“, freute sich noch der Legionäre-Coach Kai Gronauer, als Janis Muschik, der Ex-Mainzer – nicht mit seinem ersten Extra Base Hit gegen uns – die beiden Runs über die Platte brachte. Aber gereicht hat’s nicht. Noch gegen Bolsenbroek gelang der Ausgleich. Gegen den Reliever Daniel Mendelsohn gingen wir im achten Inning 3:2 in Führung. Und den knappen Vorsprung verteidigten Lennard Stöcklin, der sein erstes komplettes Spiel warf, und sein Catcher Austin Gallagher mit fast vollendeter Souveränität.
Es hat unheimlich viel Spaß gemacht“, sagte Stöcklin, „vom ersten bis zum neunten Inning. Es war durchgehend total knapp, darum bin ich jetzt unglaublich glücklich. Die Defense war super, hat mich unheimlich unterstützt. Ohne die hätte ich das nie geschafft.“Fünf Innings lang hatte der Pitcher nichts von Bedeutung zugelassen. Drei Singles, auch ein Double, aber mit guten Plays, guten Doubleplays von Timmy Kotowski und Victor Voll, spektakulären Plays von Martin Kipphan in der Hot Corner, guten Catches von Kevin Kotowski und einem wahnwitzigen Wurf von Peter Johannessen an die erste Base richteten diese keinen Schaden an, bis Muschik seinen 2-RBI-Hit schlug. Die Wende brachten die Leadoff Hitters der folgenden Ininngs. Shane Salley kam mit einem Basehit auf den Weg, scorte nach Timmy Kotowskis Single zum 1:2 im siebten Durchgang. Der achte ging los mit Hits von Peter Johannessen und Max Boldt. Der Walk für Austin Gallagher setzte die Legionäre unter Druck, dem sie nicht mehr entkamen. Johannessen scorte nach einem Fehlwurf zum Ausgleich, Boldt nach Victor Volls Basehit. Dazwischen hatten Stöcklin, der jüngere Kotowski und Voll bereits das achte Defensivinning mit drei einfachen Aus erledigt. Im neunten brachten die Legionäre noch einmal einen Runner bis zur zweiten Base, aber zwei Würfe von Boldt zu Timmy Kotowski beendeten die Partie.
„Lenny kann starten“, sagte Kipphan, „das wissen wir. Im Bullpen war halt nicht mehr viel, und im Infield haben viele auf anderer Position gespielt als sonst.“ Boldt an der zweiten Base statt an der dritten oder hinter der Platte, Voll als Shortstop statt an der zweiten Base, Kipphan an der dritten statt an der ersten. „Und das ist etwas völlig anderes“, erklärte der Routinier. „Ich benutze schon einen völlig anderen Handschuh. An der ersten Base muss man wenig werfen, fast nur fangen und fertig. An der dritten Base ist der Handschuh viel kleiner, damit der Ball schneller in der Wurfhand ist. Man geht auch ganz anders zum Ball, mit einer ganz anderen Bewegung.“ Der Schwachpunkt, den Gronauer auszumachen geglaubt hatte, war Kipphan jedoch nicht. „Vergesst mir aber den Austin nicht“, sagte der Routinier. „Lenny hat ein super Spiel gemacht, aber dabei übersieht man oft die Catcher. Die entscheiden, was geworfen wird. Auch Austin hat einen Riesenjob gemacht.“ Unterm Strich auch in dieser Partie: Alle. Text und Fotos: cka