Zusammenfassung
Mit einer ganz ausgezeichneten Bilanz haben wir die Heimserie der Bundesliga-Zwischenrunde gemeistert. 5:1 Siege gab es in den Topspielen am Hartmühlenweg; lediglich der Titelverteidiger hat es geschafft, in Mainz zu punkten. Vielleicht dank des grandiosen Sweeps gegen Regensburg, der uns vor einer Woche wieder dick ins Geschäft gebracht hat: „Ein Sweep hätte uns sehr gut getan, aber es sah so aus, als ob wir wieder unter Druck gespielt haben“, sagte Max Boldt. „Aber gut, dass wir uns von der Niederlage nicht aus der Ruhe haben bringen lassen. Mit Spaß an der Sache waren wir wieder sehr gut.“ Und so folgte dem fast auf ganzer Linie verpatzten 2:7 vom Freitagabend am folgenden Nachmittag ein klares 11:5, tatsächlich mit den kurzen Comebacks von Tim Stahlmann und Nici Weichert.
Anstrengend sei’s gewesen, sagte der Nationalpitcher, auf den wir vier Monate hatten verzichten müssen. „Ganz schön warm. Aber ein schönes Gefühl.“ Beim Stand von 11:4 hatte der Pitcher den Mound übernommen, sofort ein Double und ein Single abgegeben, durch einen Sacrifice Fly den fünften Run kassiert. Mehr nicht – fünf Flyouts machten den Heidenheimer Offensivbemühungen ein rasches Ende. „Tim braucht noch ein bisschen“, urteilte Max Boldt, „er kann noch nicht in den Pitchcount kommen, den wir von ihm kennen. Die nächsten beiden Doubleheader wollen wir jetzt gut nutzen, um ihn gesund zu haben, falls wir es ins Halbfinale schaffen. Es stimmt uns optimistisch, dass er gegen sehr gute Hitter“ – immerhin Jay Pecci, Gary Michael Owens, Mitch Nilsson, Simon Gührung, Ludwig Glaser – „gut ausgesehen hat.“
Schon vor Stahlmanns Einwechslung hatte unser Team den Meister gut unter Kontrolle. Nilsson war im zweiten Inning auf der ersten Base, wurde aber beim Versuch erwischt, die zweite zu stehlen. Alles, was zwischen drei Strikeouts sonst in den ersten drei Innings kam, war kein Problem für die Defensive. Und durch den frühen Homerun von Max Boldt stand es die ganze Zeit 1:0.
Die Führung der Heideköpfe im vierten Inning hatte sich demnach so gar nicht angedeutet. Mit ein bisschen Glück erreichte Sascha Lutz die dritte Base; als er sich zu weit von der zweiten gelöst hatte, hatte Shane Salley nach dem Flyout gegen Pecci das Doubleplay versucht, das mit einem präziseren Wurf wahrscheinlich gelungen wäre, doch der Ball kam nicht an. Nach zwei weiteren Basehits und einem weiteren Catch von Salley stand es wenige Minuten lang 2:1 für die Gäste. Noch im gleichen Inning nutzten aber Kevin Kotowski und Salley den Durchhänger des Heidenheimer Pitchers Clayton Freimuth mit einem Walk, einem Wild Pitch, einem Balk für zwei Runs. Die Heideköpfe glichen im fünften Inning durch einen Homerun von Philip Schulz noch einmal aus, aber unsere Offensive war längst in Schwung gekommen. Peter Johannessens Single, Max Boldts Double und der krachende Homerun von Austin Gallagher, einer der gewaltigsten Schläge, die der Hartmühlenweg je gesehen hat, entschieden schon im fünften Inning die Partie.
Durch einen nicht wesentlich schwächeren Schlag von Mitch Nilsson kam Heidenheim auf 4:6 heran, aber Johannessens Single und Gallaghers Double brachten Martin Kipphan und Johannessen im sechsten Inning zum 8:4 über die Platte. Im siebten warf Connor Little kurz vor seinem Feierabend noch seinen siebten und achten Strikeout, nutzte Victor Voll den Basehit von Timmy Kotowski zum 9:4, Martin Kipphan das Double von Johannessen zum 10:4, scorte Timmy Kotowski schließlich nach Walk für Austin Gallagher zum 11:4. Zwei Aus, Bases loaded, Pitcherwechsel, eine kleine Chance zum 14:4 oder 15:4 und zum vorzeitigen Spielende – vergeben. Ein Base Clearing Double von Kevin Kotowski hätte freilich Stahlmanns Comeback verhindert. „Und ich wollte nicht die Saison mit einem Grand Slam Homerun von William Thorp beenden“, sagte dieser – vier Auswärtsspiele bleiben dem Pitcher, aber ein Comeback auf eigenem Platz ist gut fürs Selbstvertrauen. „Die Stimmung war toll“, freute sich Stahlmann, „ich musste nicht lange ins Spiel finden.“
Boldt sah die Mannschaft jetzt „in der Form, zu der wir hinwollten. Leider hat es lange gedauert. Vielleicht haben wir gerade noch so die Kurve gekriegt. Selbst wenn wir das Halbfinale verpassen, haben wir in den letzten Heimspielen ein Ausrufezeichen gesetzt. Das ist auch super für die Fans.“ Text und Fotos: cka
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