Zusammenfassung
Das große Spektakel war’s diesmal nicht. Vielleicht war es zu kalt dafür. Baseballer – die ja im Spiel immer wieder ihre Leerlaufphasen haben, in denen Angreifer im Dugout sitzen und warten, dass sie wieder an die Reihe kommen, Verteidiger im Rightfield stehen und neun Innings lang keinen Ball aus der Nähe sehen, Pitcher warmzubleiben versuchen, solange ihre Offensive spielt – Baseballer mögen keine Kälte. Insofern kam es uns entgegen, in den Heimspielen gegen die Saarlouis Hornets erneut auf nahezu perfektes Pitching und eine fehlerfreie Defensive bauen zu können; 9:1 Runs am gesamten Wochenende mögen nicht annähernd an das 11:4/25:2 der Tornados eine Woche zuvor gegen die Saarländer heranreichen, bedeuten aber den fünften und sechsten Saisonsieg und zogen die Spiele am eisigen Hartmühlenweg nicht zu sehr in die Länge.
Dennoch hätte sich Max Boldt ein paar Hits mehr gewünscht. „Die Hornets haben ihr Ding gut gemacht“, sagte unser Coach, „aber wenn man auf das Papier guckt, wir sind ungeschlagen Tabellenführer, die sind sieglos Tabellenletzter, da wünsche ich mir eigentlich, dass es eine klarere Geschichte wird. Gegen andere Offensiven, mit denen wir uns vergleichen, haben ihre Pitcher einige Punkte zugelassen. Es sollte auch unser Anspruch sein, ein sehr klares Spiel zu spielen.“ Klar waren die Spiele diesmal, weil wir der Hornets-Offensive so gut wie nichts erlaubten. Am Samstag gab es das knifflige fünfte Inning, in dem Tim Stahlmann dem ersten Angreifer einen Walk gab, der zweite ein Double schlug, der vierte ein RBI-Single. „Das muss man vermeiden“, sagte Boldt, „damit kann man immer mal eine Rally starten, damit bringt man sich in eine schlechte Situation. Zum Glück ist nicht viel passiert.“ Den Schlag des fünften Angreifers fieldete Stahlmann selbst zum zweiten Aus, den sechsten schickte er mit einem Strikeout weg. „Wenn man sich das gegen andere erlaubt, die oben in der Tabelle stehen, kann das halt schnell in die Hose gehen“, warnte Boldt. „Die Frage ist aber, wie man damit umgeht. Wir haben uns nicht aus der Ruhe bringen lassen, keine wilden Plays versucht, keine Errors gemacht. Tim hat weiter gepitcht, wir haben weiter verteidigt und sind mit einem Run rausgekommen. Egal gegen wen, das ist super.“ Es war der einzige Run der Hornets an diesem Wochenende. In den ersten vier Hits hatten sie nur einen Angreifer auf den Bases, nicht durch einen Hit, sondern nach einer Catcher’s Interference. Nach dem kniffligen fünften Inning warf der eingewechselte Yannic Wildenhain einen weiteren Gegner ab, das war’s. Den Rest hatten die Pitcher und die Verteidiger unter Kontrolle. Und weil Kevin Kotowski (Single) und Austin Gallagher (Homerun) schon im ersten Inning das 2:0 vorgelegt hatten, der erstmals in dieser Saison am Schlag eingesetzte Lennard Stöcklin nach seinem Double einen Error zum 3:0 nutzte und direkt nach dem Hornets-Run weitere Homeruns von Austin Gallagher (zwei Runs, weil Nici Weichert auf Base war) und Boldt (ein Run, weil Gallagher gerade die Bases leergeräumt hatte) das 6:1 brachten, war der fünfte Saisonsieg in keiner ernsthaften Gefahr.„Saarlouis war nicht super gefährlich am Schlag“, sagte Boldt, „aber das hängt auch damit zusammen, dass unsere Pitcher einen guten Job gemacht haben. Die Hornets haben den Ball ins Spiel gebracht, aber es ist nicht so, als hätten wir ständig Diving Plays gemacht. Wenn man ihnen Chancen gibt, kann es passieren, dass sie in eine Situation kommen, in der ein Hit zwei Punkte bringt, aber wir haben ihnen nichts geschenkt, die Pitcher und die Defense haben diese Chancen nicht gegeben.“ cka / Fotos: Thorsten Seidl.