Bange Sekunden für die über hundert Fans der Mainz Athletics, welche die Auswärtsspiele im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft lautstark und begeistert zum Quasi-Heimspiel für die Grün-Gelben gemacht hatten. Der Wurf von Nils Hartkopf an die erste Base ist ungenau und statt dem erhofften dritten Aus scheint der hauchdünne Vorsprung von drei Punkten erstmals ernstlich in Gefahr, denn auf das dritte Base hatte sich im zweiten Spiel am Weyersberg bislang noch kein Alligator vorkämpfen können. Aber die Mainzer Feldverteidigung ließ nichts anbrennen. Kurz darauf das erlösende Aus am ersten Base und nur noch ein Inning, das die Mainzer vom größten Erfolg der Vereinsgeschichte trennt.
Und hier ist es einmal mehr Youngster Max Boldt, der routiniert ein sehenswertes Play mit Martin Kipphan am ersten Base gegen Julian Steinberg spielt. Es ist das dritte Aus, das Spiel ist zu Ende, die Mainz Athletics ziehen zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte in das Finale um die Deutsche Meisterschaft ein und die Anspannung bei Fans und Spielern weicht binnen Millisekunden einem unbeschreiblichen Jubel! Für Solingens Headcoach Zeke Mitchem, der vorher zwei Jahre das Zepter in Mainz in der Hand hatte, ist hingegen erneut im Halbfinale Endstation.

Den Grundstein für den Erfolg im vierten Spiel der Serie legten die Mainzer früh. Die 1:0-Führung aus dem ersten Inning sollte bis in den sechsten Spielabschnitt Bestand haben, Keigo Miyagi sorgte vom Mound aus dafür, dass die Schläger der Solinger stumm blieben. Run-Support gab es dann im sechsten Inning gleich doppelt. Bei drei Balls und keinem Strike gab es grünes Licht von Cae Santos für Mainz‘ Rightfielder Mike Larson. Und der bedankte sich für das Vertrauen, drosch die Lederkugel flach, aber unerreichbar über den Kopf seines direkten Gegenspielers auf Solinger Seite in die Büsche hinter dem Weyersberger Ballpark. Back-to-Back Hits von Janusz Radicke und Nils Hartkopf schraubten die Führung anschließend noch auf drei Punkte hoch, während der Meister aus 2006 Miyagi’s Shutout niemals ernsthaft in Gefahr bringen konnte.

Im grenzenlosen Jubel ging dabei unter, dass die erste Partie mit 13:3 verloren ging, aber es wäre auch utopisch zu glauben gewesen, Solingen würde sich ohne einen Sieg aus der Halbfinals-Series verabschieden.