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Unterwegs zum Homerun: Julius Spanns Schlag im ersten Inning war schon die Vorentscheidung.

Oberflächlich scheint es keinen großen Grund zum Meckern zu geben. 9:1 und 16:8 gegen die Haar Disciples, das klingt auch in der Preseason nicht so schlecht. Und trotzdem war Ulli Wermuth nach dem fünften und sechsten klaren Sieg im sechsten und siebten Vorbereitungsspiel unserer Bundesligamannschaft nicht zufrieden. Die Organisation innerhalb des Teams sei verbesserungswürdig, befand der Coach. Und das siebzehnte Inning des Nachmittags hatte ihm gar nicht gefallen: „Manuel Möller saß lange 15 Innings auf der Bank, hat gute und trickreiche Strikes geworfen, aber wir haben ihn im Stich gelassen.“ Viermal scorten die Disciples in diesem Inning, damit verkürzten sie in einem doch noch nicht komplett entschiedenen Spiel auf 13:8. „In der Preseason kann das passieren“, sagte Wermuth. „Gegen Heidenheim oder Regensburg wäre das der Genickbrecher. Das darf nicht sein. Wir dürfen nicht im achten Inning denken, das Spiel sei gelaufen. Im Baseball gibt es keine Zeitbegrenzung und wir dürfen uns gegen keinen Gegner eine Auszeit erlauben. Egal, wie lange wir auf dem Platz waren, egal, wie früh wir aufgestanden sind. Im siebten bis neunten Inning brauchen wir höchste Konzentration, damit wir unseren besten Baseball spielen.“ Immerhin schlugen im gleichen Inning Max Boldt, Mike Larson und Janni Stöcklin die Bälle zwar nicht über, aber immerhin an den Outfieldzaun, so dass die A’s noch drei Runs nachlegten.
Und das verbesserte auch die Laune des Coaches ein bisschen: „18 Hits im zweiten Spiel sind super. Durch die Bank weg waren alle gut am Ball. Das ist sehr erfreulich.“ Den besten Schlag im zweiten Spiel schaffte Marcel Raab mit einem Homerun. Fast alle setzten ihre Doubles ins hintere Outfield. „Gap to gap, von Lücke zu Lücke“, sagte Wermuth, „das wollen wir.“ Das Resultat der Offensivwucht: 2:0 nach einem Inning, 7:0 nach zwei, 8:4 nach vier, 10:4 nach fünf, 13:4 nach sieben, dann der Durchhänger, dann der Endstand.
Im ersten Spiel war Wermuth noch etwas unglücklicher über die Offensivleistung. Dass Starter Janni Stöcklin sofort 0:1 zurücklag, war das kleinere Problem. „Dass ein Pitcher nicht sofort voll im Spiel ist, ist okay“, sagte Wermuth. „Wichtig ist, dass wir sofort wieder rausgekommen sind und gekontert haben.“ Mit einem Walk für Kevin Kotowski, Basehits von Timmy Kotowski (sein Bruder scorte damit) und Mike Larson, einem Flyout von Max Boldt im Rightfield – und einem Drei-Punkte-Homerun von Julius Spann, wie gewohnt in Richtung Schlaghalle.
Danach taten sich die A’s jedoch schwer gegen das nicht unbedingt perfekte Pitching der Disciples, die ihre beiden Starter nicht dabei hatten. „Wir haben hoch gewonnen, waren aber nicht effektiv“, sagte Wermuth. „Gegen einen jungen, unerfahrenen Pitcher müssen wir uns schlauer anstellen. So haben wir ihm die Chance gegeben, ein Baseballspiel zu machen, anstatt vermöbelt zu werden.“
Die Defensive ihrerseits ließ im ersten Spiel gar nichts mehr zu. Stöcklin warf in den folgenden vier Innings sieben Strikeouts; der einzige Gästerunner in dieser Phase wurde von unserem Rückkehrer abgeworfen, durfte nur deswegen auf die erste Base und blieb dort hängen. Ein Run im vierten Inning und jeweils zwei im sechsten und siebten brachten das 9:1-Endergebnis.
Am kommenden Wochenende erwarten wir die HSV Stealers aus dem hohen Norden zu den letzten drei Vorbereitungsspielen. „Das wird die Härteprobe“, sagte Wermuth. Wir hoffen auf schönes Wetter, um zur Generalprobe viele Fans begrüßen zu können. cka

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