Hohe Motivation muss da gewesen sein. Geholfen hat sie nicht. 6:12 verloren unsere Bundesligaspieler gegen die Regensburg Legionäre; eine Chance auf ein gutes Ergebnis gab es nie.
Das erste Inning entschied im Grunde schon die Begegnung. Fünf Errors im Infield kombiniert mit vier harten Hits waren tödlich. „Bei einem kompletten Doubleheader darf man sich nicht so viele Fehler erlauben“, sagte unser Coach Ulli Wermuth. Der Regensburger Starter Wolfgang Reitter hatte schon bei seinem ersten Pitch eine 7:0-Führung im Rücken.
Der Konter kam sofort, aber er kam nicht weit. Max Boldt und Andrew Jones verkürzten nach einem Single von Jan-Niclas Stöcklin auf 2:7, aber dann fand unser Team kein Mittel mehr gegen Reitter. „Wir müssen uns besser zurückkämpfen“, forderte Wermuth. „Wir hatten ja noch Chancen.“
Immerhin auf 5:9 kam unsere veränderte Lineup heran. Wermuth wollte unserem Outfielder Kevin Kotowski etwas Druck nehmen, indem er ihn erstmals seit Jahren nicht als Leadoff schlagen ließ, sondern auf die Position 9 stellte, die ja in gewisser Weise als Position 0 der zweite Leadoff ist. Die Entlastung muss ihm gut getan haben, Kotowski war einer der effizienteren Mainzer Angreifer. Leadoff an seiner Stelle war Marcel Schulz, Max Boldt rückte auf Position zwei, Julius Spann auf den siebten, Nici Weichert auf den achten Platz. Gar nicht dabei: Lucas Dickman, der sich vor dem Spiel abmeldete – die Erkältung war noch zu stark zu spüren. Schulz bekam so auch defensiv eine ungewohnte Rolle an der zweiten Base. „Fehlerfrei, sehr gut“, analysierte Wermuth, „das ist das Positive an diesem Spiel: Ich weiß, dass ich jetzt auch diese Option habe.“
Nick Böttger ermöglichte die Aufholjagd. „Ich bin stolz auf ihn und darauf, wie er sich präsentiert hat“, lobte Wermuth unser Pitchertalent. „Nick hat Bundesligagröße gezeigt. Auch er hat sich zwar einen Error erlaubt, aber er hat hart geworfen.“ Und zwei Innings lang keinen Run zugelassen, dann aber Ludwig Glasers Homerun zum 5:11 kassiert. „Mein Fehler“, sagte Wermuth. „Glaser darf überhaupt keine Pitches sehen, die er schlagen kann. Er muss walken, damit wir eine Chance zum Doubleplay bekommen. Ich habe nicht gut gecoacht.“ Manuel Möller übernahm und kam aus dem Inning heraus, Tim Stahlmann machte als Closer dicht. „Leider hatten wir nicht die Situation, in der man einen guten Closer braucht“, sagte Wermuth – es gab keine Führung, die Stahlmann hätte verteidigen können, es gab nur noch Schadensbegrenzung. „Wir haben verdient verloren“, hielt unser Coach fest. „Das ist ein harter Tag, sehr emotional, sehr, sehr, sehr frustrierend.“
Aber kein Grund, alle Zuversicht fahren zu lassen: „Trotzdem bin ich überzeugt davon, dass wir eine echt gute Mannschaft haben“, sagte Wermuth. „Viele Spieler können verschiedene Rollen spielen, das gibt uns Optionen noch und noch. Wir müssen uns allerdings verbessern, sonst verdienen wir die Playoffs nicht.“ cka
1 2 3 4 5 6 7 8 9
Regensburg Legionäre 7 1 0 1 0 0 3 0 0 12
Mainz Athletics 2 0 0 0 3 0 0 1 0 6
Mainz Athletics: 2B Schulz (1 Run/1 RBI), DH Boldt (2/0), C Jones (1/1), RF Larson (0/1), 1B J. Stöcklin (0/3, 8. 1B Kuczulaba), 3B L. Stöcklin (1/0), LF Spann, SS Weichert, CF K. Kotowski – P Decher (5. P Böttger, im 7. P Möller, 8. P Stahlmann).