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Der Baseballsommer kommt mit Verspätung, aber er kommt. Bei schönem Wetter war die Tribüne hinter der Homeplate gut gefüllt.

Die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar. Schönes Baseballwetter war’s, zum ersten Mal in der Saison 2015, nur gegen Ende vielleicht etwas frisch. Kein Problem aber, weil wir erfreulich schnell fertig waren. Die Partie zwischen unserem Bundesligateam und den Haar Disciples dauerte keine fünf Stunden wie das vorherige Nightgame, sondern nur knapp drei. Keine 14 Innings, sondern achteinhalb, dann stand er fest, der 5:1-Heimsieg. Das Ergebnis einer konzentrierten, kontrollierten Mannschaftsleistung, einer Partie mit sehr wenig Spektakel und auf beiden Seiten sehr guten Pitchern.

Jan-Niclas Stöcklin gegen Lukas Steinlein, Nationalspieler gegen Nationalspieler hieß zunächst das Duell. Der Disciples-Pitcher hatte zunächst Schwierigkeiten, die Strikezone regelmäßig zu finden, ging daher wenig Risiko ein. „Er hat Bälle geworfen, die wir gut schlagen konnten“, sagte Mike Larson. Das Resultat: Drei frühe Runs für die Athletics. Sacrifice Hits von Marcel Schulz und Mike Larson brachten mal wieder den ersten Mainzer Angreifer zum 1:0 durch, Kevin Kotowski, der mit einem Walk und einem Wild Pitch auf die zweite Base gekommen war. Im zweiten Inning sorgte der Nationalspieler für einen kurzen Schreckmoment; nach einem Schlag zum 2nd Baseman brach Kotowski schon nach wenigen Metern den Sprint ab, musste kurz am Fuß behandelt werden, konnte dann aber weiterspielen.

Ein Volltreffer – Mike Larson kam mit diesem Schlag zwar nicht selbst auf Base, brachte aber Kevin Kotowski zum 1:0 durch.

Die Disciples hatten inzwischen ausgeglichen. Josh Petersen scorte nach einem Basehit, einem Fehler im Infield und einem Schlag von Cedric Bassel. Steinleins anschließenden Schlag, der auch José Palacios, den neuen Catcher der Gäste, scoren hätte lassen können, fing Shortstop Joel Johnson.

Im dritten Inning gingen die A’s wieder in Führung. Larson kam durch einen Infieldfehler an die erste Base und Peter Johannessen schlug bei zwei Aus den Ball gerade so über das Left Centerfield aus dem Stadion – der zweite Homerun des Schweden im dritten Saisonspiel. „Das hat sich gut angefühlt“, sagte unser Leftfielder. „Aber wichtig ist vor allem, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Und dass wir morgen rausgehen und noch eins gewinnen. Steinlein hat seine Sache schon ziemlich gut gemacht. Aber Janni hat uns im Spiel gehalten. Er ist der beste Pitcher in Deutschland. Wenn wir ihn in einem engen Spiel auf dem Mound haben, haben wir immer eine gute Chance, das Spiel zu gewinnen.“

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Zehn Strikeouts in sieben Innings: Unser Starter Jan-Niclas Stöcklin.

Stöcklin ließ nicht mehr viel zu. Zwei Fehler – einer von ihm selbst – brachten Palacios im vierten Inning auf die zweite Base, aber dort war Schluss. Als im fünften Durchgang Steinlein, der keinen Designated Hitter hatte, sondern auch offensiv mitspielte, durch einen Basehit auf die erste Base gekommen war, räumte ein Doubleplay die Bases wieder leer und ein starker Spielzug von Lennard Stöcklin und Timmy Kotowski beendete das Inning. Im sechsten Inning gab es einen Strikeout, einen der wenigen Flugbälle ins Outfield und ein Play von Max Boldt mit Timmy Kotowski – drei schnelle Aus. Und im siebten ließ Stöcklin zwar zwei Runner auf die Bases, warf aber seinen achten, neunten und zehnten Strikeout und hatte Feierabend.

„Janni war nicht mal in Bestform“, sagte Coach Don Freeman, der in Ulli Wermuths Abwesenheit die alleinige Verantwortung für unser Team hatte. „Und er hat trotzdem zehn K’s in sieben Innings geworfen.“ Das war der Plan: Mit gutem Pitching den Gegner so klein halten, dass die eigene Offensive nicht viel tun muss, das hat funktioniert. Drei, vier eigene Runs sollten zum Sieg reichen, so hatte Freemans Forderung gelautet. Fünf wurden es, weil Lennard Stöcklin nach Schlag von Jonathan Wagner ins Rightfield und Kevin Kotowski nach einem Double von Mike Larson im sechsten und siebten Inning scorten.

Steinlein war beim letzten Punkt nicht mehr auf dem Mound,  danach wechselten auch die A’s. Manuel Möller, der Routinier, übernahm die letzten beiden Innings. „Manny wirft wahrscheinlich mehr Strikes als jeder andere“, sagte Freeman. 29 bei 42 Pitches. In seinem ersten Inning hatte Möller alles unter Kontrolle. Im zweiten wackelte er ein bisschen, gab noch zwei Hits ab, brachte das Spiel aber mit drei Strikeouts gegen den zweiten, vierten und fünften Schlagmann völlig souverän zu einem erfreulichen Ende. „Hätte ich im siebten Inning schon wechseln müssen, hätte ich wohl noch Christian Decher gebracht“, sagte Freeman. „Jetzt haben wir drei wirklich starke Arme für das zweite Spiel. Ich wünsche mir, dass wir früh scoren und oft scoren, um auch morgen einen Sieg zu holen. Denn einen Playoff-Platz verdient man sich nicht am Saisonende. Den verdient man sich in der ersten Hälfte.“ cka

Haar Disciples   0 1 0 0 0 0 0 0 0   1
Mainz Athletics  1 0 2 0 0 1 1 0 -   5

Mainz Athletics: CF K. Kotowski (2 Runs/0 RBIs), RF Schulz, DH Larson (1/2), 2B Boldt, LF Johannessen (1/2), 3B L. Stöcklin (1/0), SS Johnson, C Wagner (0/1), 1B T. Kotowski (7. 1B M. Raab) – P J. Stöcklin (8. P Möller).

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