Auf dem Papier ist unser Bundesligateam am Sonntag erstmals Favorit. Die Bad Homburg Hornets, unser Gastgeber beim Doubleheader um 13 Uhr, haben wir im vergangenen Jahr in sieben Spielen siebenmal geschlagen, sechsmal klar: auswärts 12:1 und 6:0, in Mainz 19:1 und 12:2, wieder auswärts 5:2 und 17:3, zum Abschluss noch einmal in Mainz 12:2. In diesem Jahr haben wir beim schweren Auftaktprogramm mit Splits gegen Heidenheim und Haar und zwei Niederlagen in Regensburg einige Punkte abgegeben, die nicht hätten abgegeben werden müssen, dann aber die wichtigen Heimspiele gegen Stuttgart mit zwei konzentrierten Mannschaftsleistungen gewonnen.
„Wir sind ganz zufrieden, dass wir wieder bei .500 sind“, sagt Ulli Wermuth zur Bundesligatabelle, die sich nach fünf Spieltagen freilich noch sehr verzerrt darstellt: Regensburg, Stuttgart und Haar haben schon zehnmal gespielt, Tübingen mit dem gestrigen 12:22 in Heidenheim erst siebenmal. „Wir sind alle fit und hungrig auf zwei weitere Spiele“, sagt Wermuth – auch Marcel Schulz, der nach seiner Verletzung schon gegen Stuttgart wieder dabei sein sollte, aber wegen einer Viruserkrankung kurzfristig absagen musste, wird dabei sein. Aber: „Uns allen ist bewusst, dass die Aufgabe alles andere als leicht sein wird“, sagt unser Coach auch. „Wir fahren nicht hin, um einfach zwei Spiele zu holen. Wir sind schon öfter in Bad Homburg gestolpert, das kann da passieren. Mit einem Split können wir leben. Aber wir sind gierig auf einen Sweep.“
Den Gegner einzuschätzen ist für uns nicht leicht. Das hängt vor allem zusammen mit Nateshon Thomas, dem neuen Pitcher und Infielder, den die Hornets erst vor einer Woche verpflichteten. Der 26-Jährige von den Virgin Islands spielte nach seiner College-Karriere in zwei US-Sommerligen und wird gegen unser Team in der Bundesliga debütieren. Der neue Starter Gary Owens hat in Regensburg (8 Strikeouts), Mannheim (9) und Stuttgart (7) einen guten Eindruck hinterlassen und ist in der Offensive mit zehn Hits, darunter drei Homeruns, in acht Spielen sehr gefährlich. „Wir kennen ihn noch nicht“, sagt Wermuth. „Wir müssen sehen, was uns erwartet.“
Einige andere Hornets kennt unser Coach dagegen sehr gut: Der Outfielder Jens Müller sowie die Infielder Victor Voll, der nach einer kurzen Zeit in Regensburg jetzt für Bad Homburg spielt, und Daniel Wolfraum-Bonnell bildete Wermuth selbst in der Rhein Main Baseball Academy aus. Die Pitcher Daniel Klein und Max Doll (der verletzt fehlen wird) haben ebenso wie der Coach Martin Matlacki lange in Mainz gespielt. „Bad Homburg ist immer noch ein recht junges Team, aber sie sind in der Bundesliga angekommen“, sagt Wermuth. „Schon in der Vorbereitung war abzusehen, dass sie sich gut präsentieren. Wir dürfen uns keine Fehler erlauben. Im Großen und Ganzen sollten wir aber das bessere Team sein. Unser Ziel ist, gut reinzugehen und zwei Spiele zu gewinnen.“ cka