Joel Johnson lobte die Verbissenheit und Entschlossenheit seiner neuen Mannschaft. Im Gesicht von Kevin Kotowski, dessen Schlag schließlich die Partie entschied, ist beides zu sehen.
Ein bisschen rechnet Kevin Kotowski schon. Das Ergebnis: Um die Playoffs zu erreichen, müssen wir immer noch etwas tun, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Und können am Sonntag in Haar den dritten Platz angreifen.

Der Hochsommer bricht aus und die Entscheidungen fallen. Der vorletzte Spieltag der Baseball-Bundesliga findet an diesem Wochenende statt und endet mit einem direkten Duell um den dritten Platz: Die Haar Disciples empfangen am morgigen Sonntag, 13 Uhr, unser Bundesligateam zum Doubleheader. Unsere Mannschaft ist fit und motiviert, die Jungs sind bereits am Samstag nach München aufgebrochen, um ausgeruht die schweren Auswärtsspiele angehen zu können. „Das machen wir seit Jahren so“, sagt Kevin Kotowski. „Würden wir erst am Spieltag anreisen, wären wir deutlich müder. Das wäre ein großer Nachteil.“ Bis auf Christian Decher steht der komplette Kader parat.

„Uns erwartet ein ganz schwerer Gegner“, kündigt unser Nationalspieler an. „Haar hatte zuletzt einen guten Lauf.“ Die Höhepunkte: Ein 14:2 gegen Heidenheim und 2:2 Siege gegen die Regensburg Legionäre, die nur eine weitere Partie verloren haben. „Wir müssen gucken, dass wir den Lauf stoppen und die paar Spiele gewinnen, die wir noch gewinnen müssen.“

Kotowski gibt zu: „Wir rechnen immer ein bisschen. Wir wissen: Wenn wir noch vier Spiele gewinnen, sind wir in den Playoffs.“ Das war vor dem laufenden Spieltag. Inzwischen sind die ersten Spiele vorbei. Und aus vier Siegen, die wir noch benötigen, sind zwei geworden: Die Mannheim Tornados haben zweimal in Heidenheim verloren. Trotz der großen Aufholjagd der letzten Wochen sind die letzten Playoff-Hoffnungen des Traditionsklubs nun dahin, Platz vier auch rechnerisch nicht mehr in Reichweite. Und die Regensburg Legionäre haben gegen unseren direkten Verfolger aus Stuttgart die ersten beiden der vier Siege, von denen Kotowski sprach, für uns geholt. Wir brauchen noch zwei aus den verbleibenden sechs Partien.

„Aber eigentlich denken wir von Spiel zu Spiel“, sagt unser Centerfielder. Und meint das so – von Spiel zu Spiel, nicht von Doubleheader zu Doubleheader. Das drückt sich in den Pitchingplänen aus: Ohne Decher gibt es drei Starterkandidaten – zwei fürs erste Spiel, weil der dritte ein Amerikaner ist. „Und wir hoffen, dass der Starter weit ins erste Spiel kommen kann“, sagt Kotowski, „denn dann haben wir mehr Optionen im zweiten.“

Die Playoff-Teilnahme selbst steht in Haar noch nicht auf dem Spiel. Sollte es nicht gelingen, dort schon den einen oder anderen Sieg zu holen – 2014 gab es dort zwei Niederlagen für unser Team -, haben wir gegen die Tübingen Hawks noch vier weitere Versuche. Sollte es hingegen doch gelingen, das eine oder andere Spiel morgen zu gewinnen, würde sich eine realistische Möglichkeit ergeben, sogar als Dritter in die Playoffs zu gehen. Hierauf baut die Angriffslust unseres Teams aus. „Haar erwartet auch ein ganz schwerer Gegner“, sagt Kotowski nämlich. „Eine Mannschaft, die sehr hungrig ist auf zwei Siege. Gegen Regensburg hätten wir ein Spiel gewinnen müssen, so wie wir gespielt haben. Wir werden Druck machen.“ cka

Dieser Text ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwendung, insgesamt oder in Teilen, bedarf der ausdrücklichen Zustimmung des Autors.

eigenanzeige 2015