Die Saison 2015 der Baseball-Bundesliga Süd ist abgeschlossen. Die Mainz Athletics sind Vierter geworden, knapp hinter Haar, deutlich vor Stuttgart. Einige Einzelwertungen haben wir gewonnen. In einer Serie stellen wir unsere League Leader vor.
#23 Max Boldt
Nach reinen Zahlen hat unser First Baseman die bislang beste Saison seiner Karriere gespielt. Nach dem etwas schwächeren Jahr 2014 hat Max Boldt bereits in nach den 28 Spielen der Bundesliga Süd seine starke Saison 2013 übertroffen. Mit einer Batting Average von .389 ist der Nationalspieler unser schlagstärkster Stamm-Angreifer (Martin Kipphan und AJ Mackey haben zu selten geschlagen, als dass ihre .500 und .400 seriös bewertet werden könnte), mit einer Slugging Average von .619 der Wuchtigste.
Beide Werte werden vom einen oder anderen Homerun-Hitter der Bundesliga übertroffen. Boldts 18 Doubles allerdings sind Ligarekord in diesem Jahr – mit Vorsprung: Der Zweitplatzierte, Aaron Dunsmore aus Heidenheim, hat nur 14 Doubles geschlagen.
„Ich freue mich schon darüber“, wiegelt Boldt ab, „im Endeffekt freue ich mich aber hauptsächlich, dass ich damit der Mannschaft helfen konnte. Doubles sind immer etwas Gutes für ein Team, weil man damit in Scoring Position ist und mit einem Pitch schon einen Run scoren kann. Das ist mir wichtiger, als persönlich den Rekord zu haben.“
18 Doubles sind die Folge von Boldts Routine. Eingangs der Rückrunde hat unser First Baseman die 300-Spiele-Marke überschritten. Neben Manuel Möller (225 Einsätze – aber der Pitcher kann an einem Wochenende nur einmal spielen, Feldspieler wie Boldt zweimal) ist er der erfahrenste Spieler in unserem Team. „Man kennt die Pitcher und Catcher, wenn man jahrelang gegen sie spielt“, erklärt Boldt. „Man bekommt ein Gefühl dafür, bei welchen Counts man welche Pitches erwarten kann. Es ist immer noch abhängig von der Situation. Wo sind die Läufer? Wie ist der Spielstand? Aber man versucht, die Pitches zu antizipieren und wenn man den richtigen Pitch in der richtigen Situation erwartet, macht es die Aufgabe viel einfacher.“
Ein Double schlägt man natürlich nicht einfach so, mit Ansage. Die Überlegung lautet eher: Fest draufhauen oder lieber einen schwächeren, aber plazierteren Ball schlagen? „Doubles passieren einfach“, sagt Boldt. „Die Frage lautet eher: Warte ich auf einen Curveball oder einen Fastball? Versuche ich den Ball lieber ins Rightfield oder ins Leftfield zu bringen? Ob es dann ein Single, Double oder Homerun wird, darauf hat man keinen Einfluss.“
Harte Schwünge sind mit einem gewissen Risiko verbunden. Ihnen fehlt es etwas an Finesse, sie können nicht so präzise justiert werden. „Mit weniger als zwei Strikes will man immer versuchen, fest zu schlagen“, sagt Boldt. „Wenn man zwei Strikes hat, muss man etwas wegnehmen und erstmal versuchen, Kontakt zu machen. Die Möglichkeit besteht immer, dass der Ball durch die Lücke rollt, dass ein Error passiert, dass man einfach Glück hat. Darum geht man in solchen Situationen immer auf Nummer sicher.“
18 Strikeouts haben die gegnerischen Pitcher gegen Boldt geschafft. Damit liegt unser Infielder teamintern im Mittelfeld. 18 Strikeouts gegenüber 18 Doubles zeigen, dass Max Boldt nicht nur in der Theorie weiß, wie es geht. cka