Der zweiten großen Herausforderung in der noch so jungen Saison hat sich unser Bundesligateam an diesem Wochenende gestellt: Auswärts in Regensburg, in den vergangenen Jahren die schwerste Aufgabe, die es im Süden gab. Das Resultat: Zwei Spiele auf beiderseits allerhöchstem deutschen Niveau, nach dem 2:0 der Legionäre am Freitag ein 6:0-Sieg unseres Teams im zweiten Spiel.
„Wir sind sehr glücklich darüber“, sagt unser Pitcher Manuel Möller. „Wir haben noch nie an einem Spieltag zwei so gute Spiele gegen Regensburg gespielt. Am Freitag hatten wir schon die Chance zum Sieg, am Samstag haben wir ihn geholt. Es ist schön zu sehen, dass wir dieses Jahr an uns geglaubt haben, dass wir gezeigt haben, auf einem Level mit Regensburg zu sein. Qualitativ gab es keinen Unterschied.“ Und nachdem am Freitag zwei Kleinigkeiten ausgereicht haben, knapp zu verlieren, ist tags drauf das Comeback eindrucksvoll gelungen.
„Es war heute eine ausgezeichnete Pitchingleistung“, lobte Möller den neuen Starter Eric Massingham. „Wir haben in neun Innings nur vier Hits zugelassen.“ Nämlich Maik Ehmckes Single ins Rightfield (2. Inning, keine Folgen), Lukas Jahns Double ins Rightfield (3. Inning bei 0 Aus; der Infielder kam noch weiter zur dritten Base, aber da war Schluss) sowie im siebten Inning bei zwei Aus Ehmckes Single ins Centerfield und Elias von Garßens Double nach links. Da stand es schon 5:0, Massingham kam mit Hilfe von Nici Weichert und Lennard Stöcklin aus dem Inning und wurde dann von Möller abgelöst, der in seinen beiden Innings zwei Runner hatte – einen durch einen Error im Infield, den anderen, Chris Howard, warf er ab, aber im Doubleplay holte die Verteidigung den Nationalspieler wieder von der Base.
„Viel Credit geht dabei auf den Max“, erklärte Möller, auf Max Boldt, der wegen der Verletzung Jonathan Wagners weiterhin Catcher bleibt. „Max ist sehr erfahren und schlau. Er kennt die Hitter und weiß, in welchen Counts welche Pitches wichtig sind. Dann liegt es an uns Pitchern, das auszuführen, und das hat heute hundertprozentig geklappt. Eric hatte eine sehr gute Kontrolle, hat die Spots getroffen, die Max haben wollte. Und ich vertraue seinen Calls hundertprozentig. Wir hatten die Offense ja auch am Freitag sehr gut im Griff. Und wenn man ihnen nichts gutes zum Schlagen gibt, werden sie nichts schlagen.“ Massingham warf zwar nur vier Strikeouts in seinen sieben Innings, aber auch nur einen Walk. Und die Mehrheit der Regensburger Schläge kam nicht aus dem Infield heraus, das bis auf eine letztlich bedeutungslose Situation im achten Inning fehlerfrei spielte.
Regensburg hatte derweil nicht wie erwartet Blake Hassebrock auf dem Mound, sondern den Tschechen Jan Tomek, den Closer vom Freitag. „Eine fragwürdige Entscheidung“, fand Möller. „Er hat gut geworfen, aber man hat gesehen, dass er nicht mehr den gleichen Arm hatte wie am Freitag. Er hatte nicht mehr viel hinter seinen Pitches, nicht mehr die gleiche Kontrolle wie im ersten Spiel.“ Und war damit kein Mike Bolsenbroek. Der Niederländer hatte am Vorabend überragend gut geworfen, keinen einzigen Walk abgegeben, Tomek hingegen passierte das zu oft. So schaffte es Kevin Kotowski, mit null At Bats dreimal auf Base zu kommen, zwei Runs zu scoren und einen RBI aufs Scoresheet zu bringen: Walk im ersten Inning, Sacrifice Bunt von Trey Stover, Sacrifice Hit von Peter Johannessen, weiter RBI-Single von Boldt – viel fehlte nicht zum Homerun – ins Leftfield, 1:0. Walk für Kotowski im dritten Inning, Walk für Stover, Homerun von Johannessen über das Rightfield, das 4:0, bei keinem Aus. Bei zwei Aus im vierten Inning noch einmal Walks für Kotowski und Stover, aber keine weiteren Runs. Dann noch zwei Flyouts im sechsten und im achten Inning, letzterer als RBI für Martin Kipphans 6:0 nach dessen Double. „Der Pitcher hatte Probleme mit Kevin“, sagte Möller. „Und der hat gezeigt, warum er unser Leadoff ist. Er schafft es immer auf Base und ist dann ein sehr schneller Läufer.“
Boldt eröffnete zwischendrin das fünfte Inning mit einem spektakulären Solo-Homerun über das große Centerfield der Armin-Wolf-Arena. „Optimal getroffen“, sagte Möller dazu, „ein sehr guter Schwung.“ Und Boldt selbst nannte den Schlag seinen bisher weitesten Homerun – von insgesamt immerhin schon 22. „In den wichtigen Situationen kamen immer die entscheidenden Schläge“, freute sich Möller. „Ob es der Homerun von Peter Johannessen ist, der von Max, der Sacrifice Fly von Kevin – wenn es gezählt hat, haben wir unsere Runs gemacht.“
Möllers Fazit also: „Es ist wieder ein neues Jahr. Man kann noch nicht viel sagen. Die Saison ist noch lang, wir haben noch nicht alle Teams gesehen, es werden sicher auch noch Wechsel passieren. Aber man muss nicht davon sprechen, dass wir mithalten können. Wir sind auf dem gleichen Level, wenn nicht vielleicht sogar besser als Regensburg. Und man hat an der Stimmung gesehen: Wir wissen dieses Jahr, wie gut wir sind. Wir glauben an uns. Wir haben das Selbstvertrauen.“ Das gilt es nun am kommenden Wochenende auch gegen die mit 3:3 Siegen gestarteten Haar Disciples zu zeigen. cka
Mainz Athletics 1 0 3 0 1 0 0 1 0 6 Regensburg Legionäre 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Mainz Athletics: CF K. Kotowski (2 Runs/1 RBI), SS Stover (1/0), LF Johannessen (1/3), C BOldt (1/2), RF Larson, 1B L. Stöcklin, 3B Kipphan (1/0), DH T. Kotowski, 2B Weichert – P Massingham (8. P Möller).