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Mit einem Schlag bis an den Zaun und zweien weit darüber zeigte Thomas de Wolf schon beim Debüt, wie wertvoll er für unser Team sein kann. Foto: sportausmainz.de/Eisenhuth

Auch im Detail hätte der Spielverlauf kaum günstiger sein können. Fünfmal kam unser mit solcher Spannung erwarteter Neuzugang Thomas de Wolf gegen die Tübingen Hawks an den Schlag, in fünf verschiedenen Situationen:

Im ersten Inning bei einem Aus und mit Runner Kevin Kotowski auf der zweiten Base – nach dem ersten Pitch auf der dritten. Das Ergebnis: auf den dritten Pitch ein weiter Schlag ins Centerfield, 122 Meter lang, zwar in den Handschuh des Tübinger Spielertrainers Clarence Brown, aber es reichte locker zum RBI und zur 1:0-Führung.

Im dritten Inning bei zwei Aus und keinem Runner. Das Ergebnis diesmal: Vier Balls, kein Strike. Nach dem Walk ein Steal mit Ansage, nach Max Boldts Grounder ins Centerfield das 2:0. Boldt selbst scorte nach Hit von Mike Larson zum 3:0.

Im fünften Inning schließlich als Leadoff Hitter. Kein Aus, kein Runner. „Und diesmal war der Schlag zwanzig Meter länger“, sagte de Wolf, „und da war das Feld vorbei.“ Solo-Homerun, 4:0.

Noch einmal im fünften Inning, in dem außerdem Boldt, Martin Kipphan, Timmy Kotowski, Nici Weichert, durch sein eigenes Double und das von Lennard Stöcklin auch Kevin Kotowski gescort hatten. Zwei Aus inzwischen, Stöcklin war der einzige Runner, und diesmal gab’s ein Strikeout mit zwei Balls, der einzige Strikeout der Hawks im gesamten Spiel.

Dann aber noch einmal im sechsten Inning. Die Hawks hatten schon zweimal den Pitcher gewechselt, die Reliever mit vielen Walks Mike Larson, Martin Kipphan und den eingewechselten Marcel Raab über die Platte geschickt. Timmy Kotowski scorte durch Lenny Stöcklins Sacrifice Fly ins Rightfield, Weichert stand an der dritten Base, Kevin Kotowski an der ersten. De Wolf sah sich zwei Balls an. Dann einen Strike. Den vierten Pitch verfehlte er. „Da war ich zu gierig“, sagte der Belgier.

Und dann: Paff. Kein Mensch hat gesehen, wo nach dem fünften Pitch der Ball hingeflogen ist. Die Outfielder machten nicht einen Schritt. „Das habe ich im Outfield auch schon erlebt“, erzählte de Wolf später. „Man nennt das ‚No Doubter‘. Ich habe auch nur den Kontakt gespürt. Die Fielder wussten: Der Ball ist weg. Der Pitcher wusste das auch.“ Irgendwo überm Rightfield ging das Geschoss in der Dunkelheit verloren. Thomas de Wolfs zweiter Homerun im Athletics-Trikot muss über das höchste Fangnetz geflogen sein. und brachte den 16:0-Endstand. Denn danach kam nur noch Ben Briggs an die Reihe. Der eingewechselte Catcher traf den Ball gut, aber nicht gut genug, Brown machte das Flyout im Rightfield und im siebten Inning kam unser Team schon nicht mehr an den Schlag.

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Nici Weichert machte als Shortstop ein ausgezeichnetes Spiel, schaffte außerdem zwei Runs und ein RBI.

Noch mehr als über die 16 und über die zwei Homeruns seines Neuzugangs freute sich Ulli Wermuth allerdings über die Null. „Tim Stahlmann war im ganzen Spiel nur einmal im Count hinten“, lobte unser Coach seinen Starter. Fast immer ging es los mit einem Strike, nur manchmal mit einem Foulball. Dabei waren die Hawks am Schlag nicht mal schlecht, brachten immer wieder den Ball ins Spiel, alleine Infielder Benjamin Burkhardt schlug zwei Doubles. „Tim hat ein paar Hits abgegeben“, sagte Wermuth, „aber wer Strikes wirft, ist einfach eine Stütze fürs Team.“ Das außerdem in Nici Weichert einen ausgezeichneten Shortstop hatte; der Ersatzmann des verletzten Trey Stover verteidigte einen gewaltigen Raum, bis weit ins Leftfield hinein, fing alles ab, was in seine Reichweite kam.

Daher war es kein Problem, dass sich unser Angriff anfangs noch schwer tat, nach vier Innings immerhin 3:0 führte, aber erst fünf Hits geschafft hatte. „Auf so langsames Pitching muss man sich erst einmal einstellen“, nahm Wermuth seine Angreifer in Schutz. „Im fünften Inning sind wir ja weggezogen. Und Thomas hatte einen super Einstand. Drei Schläge, einer härter als der andere. Richtige Bomben sind das, die gehen richtig ab! Das könnte den Unterschied machen.“

Nun hoffen wir, dass das Wetter hält, dass am Samstag, 14 Uhr, das zweite Spiel folgen kann.

Tübingen Hawks    0 0 0 0 0 0 0 - -    0
Mainz Athletics   1 0 2 0 6 7 - - -   16

CF K. Kotowski (3 Runs/2 RBIs), 2B L. Stöcklin (0/3), RF de Wolf (3/5), C Boldt (2/1, im 6. C Briggs), DH Larson (1/1), 3B Kipphan (2/1), LF Wildenhain (6. LF M. Raab, 1/0), 1B T. Kotowski (2/1), SS Weichert (2/1) – P Stahlmann (7. P Möller).

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