Zusammenfassung
Lang hat’s gedauert. 13 Innings mit wenigen Hits, wenigen Runnern, keinen Runs. Im neunten Inning hatten wir kurz geglaubt, wir hätten die Haar Disciples geschlagen. Lennard Stöcklin hatte einen scharfen Grounder ins Leftfield gehauen, Jeff Hunt war von der zweiten Base durchgestartet, über die dritte, ab nach Hause – Halt! Alles zurück, Foulball. Knappe Geschichte. Und statt RBI-Single kurz darauf Strikeout gegen Stöcklin, Verlängerung.
Im elften Inning hatten wir kurz geglaubt, die Haar Disciples zu schlagen. Ein Aus, zwei Runner, ein weiter, weiter Schlag von Jeff Hunt – nicht über den Zaun. Flyout. Und Max Boldt, der Runner von der zweiten Base, hatte genug Zeit, zur Base zurückzukommen, aber musste dort bleiben.
Im dreizehnten Inning haben wir verloren. Zwei Aus, ein Runner auf der ersten Base, kein Drama – und peng! Harter Schlag von Nate Thomas, knapp neben dem Foul Pole ins Fangnetz. Homerun, 0:2. Wiederum eine sehr, sehr enge Entscheidung an einer Stelle, an der es keine Grauzonen gibt. „Ich habe es von meiner Position gar nicht gesehen“, sagte Boldt. „Ich kann es nicht eindeutig sagen.“
0:2 also, aber noch ein Offensivinning, um die Sache zu drehen. Und was für ein Drama das wurde! Ein Error, Kevin Kotowski war safe. Ein Strikeout, ein Flyout. Ein Hit von Peter Johannessen, Runner auf der ersten und der zweiten Base. Ein Single von Jeff Hunt, Kotowski scorte. Ein Pinch Hitter. Anstelle von Zach Johnson kam Josh Little an den Schlag. „Der ist ein kräftiger Kerl“, sagte Boldt, „der hat wahrscheinlich die meiste Power im Team. Der kann das Spiel mit einem Schwung gewinnen.“ Erster Pitch, kein Homerun. Noch ein Wechsel, Peter Johannessen ging zurück ins Dugout von der zweiten Base, der flinke Marcel Schulz war nun Lead Runner. „Auf einen Basehit kann der scoren“, sagte Boldt, „und das Spiel steht wieder unentschieden.“ Das sollte der erhoffte Effekt des Wechsels werden. Der unmittelbare Effekt: Das Publikum glaubte noch mehr an ein Comeback als zuvor. „Hat nicht geklappt“, musste der Coach aber am Ende festhalten. Die Disciples machten das 78. Aus des langen Nachmittags und gewannen durchaus glücklich 2:1. „Denn so weit hätten wir es gar nicht kommen lassen müssen“, sagte Boldt. „Natürlich kann es jetzt Diskussionen über Foul und Fair geben, aber ich denke, dass wir eigentlich gut genug sind, um schon vorher einen Run zu machen. Das haben wir nicht geschafft. Es war so ein knappes Spiel, von beiden Mannschaften eine gute Leistung. Und drei von möglichen vier Siegen gegen Haar, gegen einen direkten Konkurrenten, das ist gut. Gegen Ryan Bollinger darf man keinen Sieg einkalkulieren. Man muss damit rechnen, dass er einem ein Spiel abnimmt“ – das hat er gegen unser Team nicht geschafft: Der Niederlage im Hinspiel folgte nun ein 0:0, das erst entschieden wurde, als beide Starter nicht mehr auf dem Mound waren. „Weil Riley und Lenny genauso gut waren, haben wir die Extra Innings erreicht“, sagte Boldt. „Und als der Starter vom Mound runter war, hätten wir den einen Punkt machen müssen.“ Und nicht erst nach 0:2-Rückstand. cka / Fotos: Tanja Szidat