Zusammenfassung
Unser Bundesligateam hat seine Siegesserie mit dem fünften Erfolg hintereinander fortgesetzt, hat gegen die Stuttgart Reds auch unter erschwerten Bedingungen am Ende recht souverän 7:1 gewonnen. Wie teuer der Sieg war, werden wir abwarten müssen. Lennard Stöcklin, als Infielder und Reliever in den letzten Wochen unverzichtbar, musste verletzt ausgewechselt werden. „Hoffentlich nur ein großer blauer Fleck“, bangt Max Boldt um seinen Leistungsträger; wir werden es sehen.
Stöcklins Verletzung brachte Ben Briggs erstmals seit einigen Wochen wieder auf den Mound. „Er hat reinfinden müssen“, sagte Boldt. Der Nachwuchsmann gab in seinem einzigen Inning wieder zwei Walks ab, beide nach vollem Count, hielt aber nach dem frühen Flyout von Ramon Uhl den Ball im Infield. Bei voll besetzten Bases hätte Zach Johnson durch einen Abstimmungsfehler im Stuttgarter Baserunning um ein Haar mit einem Ein-Mann-Doubleplay das Inning beendet. Den Lead Runner Hagen Rätz, der von der dritten Base schon losgelaufen war, aber wieder kehrt machte, erwischte der Kanadier, Daniel Zeller, der schon zur dritten Base unterwegs war, erwischte er nicht. Aber schon beim nächsten Schlag machte Nici Weichert mit Jeff Hunt das entscheidende Aus an der zweiten Base. „Mit sechs Runs Vorsprung kommt es nicht so sehr auf jeden Strike an“, sagte Boldt. „Ben hat noch nicht so viele Bundesliga-Innings geworfen, aber er hat die Ruhe bewahrt bei Bases loaded und hat die Defense die Aus machen lassen.“Die Reds hatten zum ersten Mal ihren ganz frisch eingeflogenen neuen Pitcher dabei, Niklas Stephenson, einen kalifornischen Schweden mit einiger Minor-League-Erfahrung. Der machte seine Sache erst einmal sehr gut, gab im ersten und zweiten Inning jeweils einen Hit ab, im dritten keinen – und verlor das Spiel im vierten. Das eröffnete Boldt mit einem Double. Gegen Peter Johannessen schafften die Reds das erste Aus, dann bekamen Johnson und Stöcklin (der deswegen später ausgeewchselt werden musste) den Ball an den Körper – Bases voll. Jeff Hunt drosch den Ball über die Outfielder nah an den Leftfield-Zaun für die ersten beiden Runs, Martin Kipphans Sacrifice Hit ins Leftfield und Timothy Kotowskis RBI-Single brachte das 3:0 und das 4:0 über die Platte. Es waren die letzten Hits gegen Stephenson, der in seinen verbleibenden beiden Innings zwei Walks und vier Strikeouts warf, dann ausgewechselt wurde.
4:0 stand es zu dem Zeitpunkt immer noch, weil Tim Stahlmann die Stuttgarter Offensive dominierte und im Zweifel auf die Feldverteidigung Verlass war. Auf Kevin Kotowski, der sich im zweiten Inning Daniel Zellers kurzen Schlag ins vordere Centerfield mit einem Hechtsprung schnappte, sich zweimal überschlug, den Ball dabei unter Kontrolle behielt. Auf Jeff Hunt, der beim ersten Aus des dritten Innings einen gebunteten Ball mal wieder im Sprint mitnahm und verarbeitete. Auf Nici Weichert, der im siebten Inning einen Grounder erst nicht richtig zu fassen bekam, dann aber ein Geschoss in Martin Kipphans Handschuh feuerte, das wir in dieser Handlungsschnelligkeit, dieser Wucht, dieser Präzision in den letzten Jahren nur von Trey Stover kannten.Die Reds brachten fürs siebte Inning einen neuen Pitcher, den Routinier Marcel Hering, der im siebten Inning die nächsten drei Runs abgab. Kevin Kotowski und Max Boldt schlugen Basehits, dazwischen holte sich Weichert den Walk. Mit einem Schlag ins Rightfield, dem nicht viel zum Homerun fehlte, schickte Zach Johnson den ersten Runner nach Hause, die anderen beiden scorten nach dem Triple, den der für Stöcklin eingewechselte Marcel Schulz ins hinterste Eck des Rightfields schlug. Schulz selbst kam nicht mehr weiter, auch nicht im nächsten Inning erneut Kevin Kotowski, der ebenfalls ein Triple schaffte.
Stahlmann ging im achten Inning die Präzision verloren. Mit zwei Mann auf den Bases schaffte unser Starter noch seinen letzten, seinen zwölften Strikeout, kassierte dann den einzigen gegnerischen Run. „Das Big Inning hat Tim den nötigen Spielraum gegeben“, erklärte Boldt. „Er hat wieder super gepitcht.“ Vier Hits insgesamt abgegeben, nur einen Walk. Nach seinem 112. Pitch hatte Stahlmann Feierabend. Briggs brachte die Führung ins Ziel, qualifizierte sich damit dafür, notfalls auch morgen im zweiten Spiel einzuspringen, sollte Riley Barr an seine Grenzen kommen. cka / Fotos: Tanja Szidat