Zusammenfassung
Die Saison 2016 zu übertreffen wird unmöglich sein. Noch mehr als die Meisterschaft ist nicht drin, noch mehr gibt es nicht. Jede andere Saison seit dem ersten Meisterschaftsjahr 2007 hat unser Bundesligateam gestern übertroffen. Zum zweiten Mal in Folge, zum zweiten Mal in den vergangenen zehn Jahren stehen wir im Halbfinale. Zum ersten Mal seit 2004 haben wir eine Best-of-Five-Serie in drei Spielen gewonnen. Nach dem 4:1/13:5 am vergangenen Wochenende reichte nun ein 6:4 bei den Dohren Wild Farmers, um in die vorletzte Runde der Bundesliga zu kommen. Unser Gegner werden in der gespiegelten Neuauflage des Vorjahres-Halbfinales am kommenden Wochenende auswärts und in zwei Wochen zuhause die Heidenheim Heideköpfe.
Die offensive Schlüsselfigur war der Spielertrainer. Max Boldts erster Homerun im siebten Inning, der Kevin Kotowski (Single) und Nici Weichert (Single) mitnahm, machte aus einem 2:2 ein 5:2, sein zweiter Schlag aus dem Stadion legte im neunten Inning nach dem Comeback der Wild Farmers das 6:4 drauf und entschied das spannende Spiel. Lennard Stöcklin, der zum achten Inning den Mound übernommen hatte, ein Single und ein Double abgegeben, aber auch zwei Strikeouts geworfen und keinen Run kassiert hatte, brachte mit seinem dritten Strikeout und zwei Pitches, die die Gastgeber zum Shortstop Nici Weichert schlugen, die Führung über den letzten Durchgang.„Es war ein gutes Spiel“, sagte Boldt. „Beide Teams haben nicht richtig viel machen können. Stahlmann hat ein sehr gutes Spiel geworfen“ – neun Strikeouts, nur zwei Walks, nur vier Hits, darunter Olli Thiebens Solo-Homerun zum Ausgleich im fünften Durchgang, darunter Edvaldas Matusevicius‘ RBI-Double zum 2:2 im sechsten Inning. „Wir hatten immer Leute auf Base“, sagte Boldt weiter, in jedem Inning abgesehen vom dritten und fünften, „aber haben es oft nicht geschafft, sie durchzubringen. Durch einen Error haben wir die hohe Führung noch einmal fast abgegeben“ – aber mit dem letzten Pitch vor seiner Auswechslung vollendete Stahlmann seinen letzten Strikeout und beendete das Inning mit Runnern auf der ersten und zweiten Base und der 5:4-Führung. „Dohren hat nie aufgegeben, sie wollten alles daransetzen, das noch zu gewinnen“, sagte Boldt, „aber wir hatten noch Lenny, der sie sehr gut im Griff hatte.“
Heute hat die Mannschaft frei, sie ist bereits wieder in Mainz eingetroffen. „Für den Tag Pause hat es sich gelohnt, dass wir Kevin und Nici in der Lineup hatten“, sagte Boldt. „Sie sind nicht topfit, ein bisschen eingeschränkt, aber haben beide gescort, beide eine gute Defensive gespielt. Sie waren wichtig für den Sieg.“ Nun können wir vor den Spielen gegen die Heideköpfe die Pitcher etwas schonen, können sich die Spieler etwas von der hohen Belastung erholen. „Heidenheim kennen wir ganz gut“, sagte Boldt, „wir haben schon viele gute Spiele gegen sie gemacht. Ich hoffe, dass bis dahin unsere Angeschlagenen fitter sind, dass wir mit einem vollständigen Kader auflaufen können. Dann schauen wir mal. Wir haben schon gezeigt, dass wir deren Pitching schlagen können.“ cka / Fotos: Tanja Szidat