Zusammenfassung
Ein hartes Wochenende liegt hinter unserem Bundesligateam, zwei schwierige Spiele unter schwierigen Bedingungen. Ein erfolgreiches Wochenende. Zwar gab es am vierten Spieltag der Interleague zum vierten Mal nur einen Split – aber was heißt hier „nur“? Der Split reichte, um den vierten Platz gegen die Dohren Wild Farmers zu verteidigen, um in der oberen Tabellenhälfte zu bleiben, um im Viertelfinale erst einmal Heimrecht zu haben. Die Ligaleitung wird den Termin noch bestätigen müssen, voraussichtlich werden wir die Wild Farmers am kommenden Samstag (17 Uhr) und Sonntag (12 Uhr) erneut empfangen.
Der Kader war am Samstag auf ein Minimum zusammengeschrumpft. Jan-Niclas Stöcklin, Kevin Kotowski, Marcel Schulz: ohnehin verletzt, das ist nichts Neues. Tim Stahlmann: brauchte eine Pause, ehe der Arm abfällt. Riley Barr: war als Nicht-Europäer im ersten Spiel nicht spielberechtigt. Nici Weichert: verletzte sich im Laufe des Spiels ebenfalls beim Sliden in die Base, Diagnose und Prognose sind noch völlig unklar. Damit waren aus dem 17-Mann-Team nur noch elf Spieler übrig. Vier aktuelle Nationalspieler fehlten, alle drei Starter.
Also gingen wir ins Spiel mit allem, was der Bullpen so hergab. Yannic Wildenhain begann, Ben Briggs übernahm, dann Timmy Kotowski, zum Schluss der 16-jährige Kevin Schnorbach. Die Bundesliga-Erfahrung der vier Pitcher: 33 Innings, 17 Innings, ein Inning, 0 Sekunden, in der Summe also keine sechs kompletten Spiele. Das ist sehr wenig.
Aber es funktionierte erstaunlich gut. Yannic Wildenhain, der 19-Jährige, gab ab und zu den einen oder anderen Hit ab, aber kontrollierte die Partie. Das 0:1 im dritten Inning (Single, Single, Sacrifice Fly) glich Nici Weichert mit Unterstützung von Max Boldt umgehend aus, und ein einziger Strike fehlte dem jungen Starter, um mit 1:1 auch aus dem sechsten Durchgang zu kommen. Zwar eröffneten die Wild Farmers dies mit einem Double und einem Single, Wildenhain aber konterte mit einem Strikeout, noch einem Strikeout, noch zwei Strikes… der dritte aber kam nicht mehr. Mit zwei Singles ging Dohren 3:1 in Führung, Zach Johnsons Homerun verkürzte sofort auf 2:3.Zu viele Walks von Briggs verhalfen den Gästen zum 7:2. Die Vorentscheidung? Längst nicht! Denn auch diese mussten ihren Pitcher nun wechseln und der Konter lief ganz hervorragend: Basehit Keller, Hit by Pitch gegen den für Weichert eingewechselten Briggs, RBI-Single Jeff Hunt, RBI Max Boldt, RBI-Single Peter Johannessen, Single Johnson, Single Lennard Stöcklin, RBI-Single Timmy Kotowski, RBI Martin Kipphan. 7:7, der Ausgleich!
Im achten Inning gar die Führung durch Hunt. Im neunten der 8:9-Rückstand, der Ausgleich durch Johnson, dem ein Kipphan-Single reichte, um von der ersten Base den weiten Weg zur Homeplate durchzusprinten. Timmy Kotowski warf unterdessen Strikeouts, hatte das Pech, dass ein eigener Error und einer von Boldt die beiden Runs begünstigten.Verlängerung. Die Bundesliga-Taufe für den jungen Zweitliga-Pitcher Schnorbach – der vierte Pitch seiner Erstliga-Karriere flog schon zum Homerun raus. Natürlich passiert das auch den Größten. Die drei folgenden Walks richteten keinen Schaden an – mit einem Strikeout und einem einfachen Infield-Play hielt der 16-Jährige den Rückstand knapp. Jedoch schaffte die Offensive den Ausgleich nicht mehr, klang der Jubel der rund zwei Dutzend Dohrener Fans, die am Hartmühlenweg eine Heimspiel-Atmosphäre erzeugten, durchaus auch ein bisschen erleichtert. cka / Fotos: Manfred Holzhauser, Tanja Szidat