Zusammenfassung
Ein Rückstand also im direkten Duell um den vierten Platz – aber unter schwierigsten Bedingungen ein knapper Rückstand. Ein Sieg mit zwei Runs Vorsprung würde uns bereits reichen. Und im zweiten Spiel – diesmal mit Barr und Stahlmann für die ersten sieben Innings – zeigte das Team sofort, diesen Sieg auch haben zu wollen: 5:0 stand es bereits nach einem Inning. Jeff Hunt, in Abwesenheit von Kevin Kotowski und Nici Weichert der Interims-Leadoff, scorte bereits nach einem Walk und Basehits von Lennard Stöcklin und Max Boldt; diese beiden sowie Johnson und Kipphan scorten ebenfalls. Dohren verkürzte auf 1:5, Peter Johannessen legte nach einem Double und einem Error das 6:1 nach.
Aber man sah den Pitchern die hohe Belastung an. „Sie haben in dieser Saison sehr viel geworfen und sind nicht mehr so frisch“, sagte Boldt. „Sie mussten aber die Zähne zusammenbeißen.“ Es gab keine Alternativen mehr – Hunt, Stöcklin, Boldt waren im Infield und als Catcher unabkömmlich. Riley Barr gab im dritten Inning ein paar Runs ab, aber die Führung hielt auch durchs vierte. Stahlmann kassierte im fünften das 6:5, aber die Offensive nutzte die Wackler der Wild Farmers: Tobias Kuczulaba und der formidable Eric Keller (vier Hits in vier At Bats!) machten aus zwei Walks, einem Fehler im Infield und einem verirrten Pitch zwei Runs und die 8:5-Führung. Dohren konterte mit ebenfalls zwei Runs, Johannessen scorte zum 9:7. Es war eng, die Fünf-Punkte-Führung war längst geschrumpft, aber den Ausgleich wusste die Defense, wussten die Pitcher auch in den kritischsten Situationen immer zu verhindern.Und im siebten Durchgang entschied die Offensive das Spiel. Kellers dritter Hit und Jeff Hunts Single setzten die Wild Farmers direkt unter Druck. Johannessens Schlag und ein verpatztes Doubleplay brachten das 11:7, Johnsons Homerun, der an den Centerfield-Flutlichtmast klatschte, das 13:7. Das reichte, weil Briggs als Closer in zwei Innings nur noch einen Run abgab, mit 13:8 – also wie nach dem ersten Inning einer Fünf-Runs-Führung – durch ein Doubleplay von Lennard Stöcklin mit dem bisweilen spektakulären Shortstop Max Boldt und dem sicheren First Baseman Tobias Kuczulaba das neunte Inning abschloss.
„Die vielen Ausfälle haben uns im Positionsspiel wehgetan“, sagte Zach Johnson, der Homerun-Hitter, der Spiel-Entscheider. „Wir mussten damit halt klarkommen, wir mussten das Beste daraus machen. Eric Keller hat seine Sache richtig gut gemacht – wir haben gesehen, dass auch die jungen Spieler einspringen können. Wir kennen jetzt den Gegner, wir wissen, was nächste Woche auf uns zu kommt, und wir werden hoffentlich ein paar Leute zurückbekommen, dann haben wir wieder mehr Alternativen.“„Hintenraus haben wir gut geschlagen“, sagte Boldt, „aber die Offensive war ohnehin nicht das Problem. Defensiv dürfen wir nicht so viel zulassen. Wir dürfen keine 18 Runs erlauben, weil wir nicht davon ausgehen dürfen, dass wir selbst wieder 22 machen, zumal Dohren die Starter geschont hat. Bei uns waren viele auf Positionen, auf die sie nicht gehören, die sie nicht oft trainiert haben. Das ist nicht ideal. Ich habe als Shortstop die Routineplays gemacht, aber Nici kann mit seiner Schnelligkeit vielleicht noch den einen oder anderen Run wegnehmen – mir ist es schon lieber, wenn das ein erfahrener Mann macht. Wir müssen sauberer spielen – aber wir haben nicht aufgegeben.“ Das hat uns den vierten Platz gerettet. cka / Fotos: Manfred Holzhauser, Tanja Szidat