Zusammenfassung
Die zweite Partie schien sogar noch deutlicher zu werden. Ihre beiden möglichen Starter hatten die Disciples schon im ersten Spiel verbraucht; der Infielder Richard Klijn, der schon als Reliever gegen Regensburg in vier Innings neun Earned Runs abgegeben hatte, musste erstmals beginnen. Bereits im ersten Inning brachte sich der Brite mit Walks für Boldt und Salley sowie einen Wurf gegen Kevin Kotowskis Bein in die Bredouille, die Timmy Kotowski mit einem Base Clearing Double ausnutzte. Zwar kamen die Disciples im dritten Inning nach einem Fehler im Outfield einen Run näher, aber noch im gleichen Durchgang deutete sich sogar ein vorzeitiges Ende per Ten Run Rule an: Nach einem Walk für Gallagher ergaben Basehits von beiden Kotowskis, Lennard Stöcklin, Victor Voll, Peter Johannessen sowie ein Double von Martin Kipphan sechs weitere Punkte; hätte Johannessen nach Kevin Kotowskis zweitem Single im Inning nicht einen Umweg um den Catcher herum laufen müssen, hätten wir gar 10:1 geführt.
Dass es nach zwei ruhigen Innings auf einmal wieder eng wurde, lag an einer schwierigen Situation an der zweiten Base. Bei einem Aus hatten die Disciples zwei Runner im Feld, der Schlag von David Wallace kam zu Max Boldt… „und der Runner ist direkt vor mir in der Wurfbahn stehengeblieben“, erklärte Boldt das weitere Geschehen. „Anscheinend darf er’s.“ Boldt versuchte das Doubleplay mit einem Wurf zu Lennard Stöcklin, „aber der Ball war durch den Runner vollkommen verdeckt“, sagte dieser. Ich konnte ihn nicht sehen, auf einmal war er da.“ Stöcklin konnte nicht rechtzeitig reagieren, der Ball flog ins Outfield, der Lead Runner scorte und nach einem weiteren Aus kamen unter anderem durch einen Homerun vier weitere Runs durch.
Offensiv war die Luft nun doch etwas raus, zumal Klijn schon nach dem dritten Inning durch den wesentlich stabileren von Kapff abgelöst worden war. Little, der die Partie sonst gut im Griff hatte, musste nach sieben Innings und über 120 Würfen auch vom Platz. Sein Reliever Timmy Kotowski warf seine ersten beiden Schlagleute ab, kassierte einen Run, kassierte durch einen Error im Infield einen weiteren, rettete aber die Führung ins neunte Inning. Und das dominierte der als Pitcher unerfahrene Kotowski vollkommen: Den ersten Angreifer schickte er mit einem Strikeout weg, beim zweiten hätte er das Play an der ersten Base vielleicht sogar alleine machen können, ohne den kurzen Wurf zu Kipphan. Ein weiterer Strikeout hätte jetzt schon das Spiel beendet, wäre der letzte Pitch nicht eine Winzigkeit zu nah an den Schlagmann gekommen. Das dritte Aus war daher ein einfacher Catch von Boldt.
„Es war knapper, als es nach dem 9:1 hätte sein müssen“, urteilte dieser, „aber wir haben am Ende gut gespielt. Die 24 Runs, die wir gescort haben, muss man sehr positiv bewerten. Die Defensive müssen wir aber optimieren mit mehr Plays und besseren Pitches. Die Heimserie hat jetzt gut angefangen. Und wenn wir aus eigener Kraft auch das Halbfinale wohl nicht erreichen können, wollen wir auch in den nächsten Spielen alles tun für eine optimale Position.“ Text und Fotos: cka