Zusammenfassung
Na gut, rechnen wir kurz. Dritter sind wir jetzt in unserer Zwischenrunde, punktgleich mit den Regensburg Legionären, die im direkten Vergleich einen Vorsprung von fünf Runs haben, und einen Punkt vor den Haar Disciples. Um am kommenden Wochenende das Halbfinale zu erreichen, reicht ein Split in Regensburg, sofern unser Sieg sechs Runs höher ist als unsere Niederlage. Oder ein Sweep. Zwei Niederlagen reichen auf keinen Fall. Was passieren würde, wenn alle drei am Ende punktgleich wären, interessiert uns heute noch nicht.
Oder, kurz gesagt: Wir sind wieder im Rennen und haben die Qualifikation fürs Halbfinale selbst in der Hand.
Das ist viel mehr, als vor wenigen Wochen noch möglich schien. Und es erlaubt uns jetzt schon, nach zehn von zwölf Spielen, die Zwischenrunde mit 7:3 Siegen gegen die Top 3 des Südens als großen Erfolg einzustufen. Der dritte Sweep am fünften Spieltag, das 7:5/6:4 bei den Disciples, hat nun die Tür in die vorletzte Runde der Saison mehr als einen Spalt geöffnet; ob die Regensburger sie wieder zuschlagen können, sehen wir am Wochenende.
„Wir lassen uns von Rückständen einfach nicht aus der Ruhe bringen“, freute sich aber Max Boldt über die zweite späte Wende im wesentlich ausgeglicheneren, hart umkämpften zweiten Spiel. „Wenn andere in Panik geraten oder aufgeben, habe ich das Gefühl, dass wir erst richtig aufdrehen und direkt Druck ausüben. Im neunten bringen wir direkt zwei Leute für den Peter auf die Base, das ist eine blöde Situation für den Gegner. Der geht mit zwei Runs Vorsprung ins letzte Inning und geht davon aus, dass er das Spiel gewinnt, aber wir gleichen das mit drei Battern aus.“ Timmy Kotowski und Nici Weichert waren mit einem Single und einem Walk auf den Weg gekommen, Johannessen hatte sie mit einem Double ins Ziel gebracht. „Und dann ist das Momentum auf unserer Seite“, analysierte der Coach dieses letzte Angriffsinning. „Dann schaffen wir noch ein paar Punkte mehr.“ Nach seinem eigenen Flyout und dem obligatorischen Intentional Walk für Austin Gallagher sah Boldt den RBI-Single von Kevin Kotowski zum 5:4 und den Error, der Gallagher zum 6:4-Endstand über die Platte schickte.
„Und ich war mir sicher, dass der Tim das schafft“, erklärte Boldt. Tim Stahlmann, der lange verletzte Pitcher, war schon fürs achte Inning auf den Mound gekommen und hatte nach einem Doubleplay den vermeintlich vorentscheidenden Run zum 2:4 kassiert. Auch im neunten Inning hatten die Disciples noch einmal Runner unterwegs, einen vor dem ersten Aus, einen weiteren nach dem zweiten. „Aber Tim hat nochmal richtig gute Pitches geworfen“, lobte Boldt den Closer. „Ich bin froh, dass er wieder da ist, weil er sich nicht aus der Ruhe bringen lässt. Egal, wo die Läufer sind und wie die Situation ist, er macht keine Fehler.“ cka / Foto: Steffen Marg.