Zusammenfassung
„Im zweiten Spiel wussten wir nicht richtig, was uns auf dem Mound erwartet“, sagte Boldt. „Wir wussten, dass der Pitcher gut sein wird“, das verrieten die Statistiken seiner ersten drei Einsätze. „Von den Zahlen her hatten wir den Eindruck, als wäre er einer der besten Pitcher der Liga, aber gegen ihn lief es einfach.“
Im ersten Inning noch nicht, da bekam Carlos Parra, der venezolanische Routinier auf dem Mound, seine drei schnellen Aus, da legten die Falcons gegen Lennard Stöcklin ein 3:0 vor. Zwei Errors waren dabei, ein paar ungenaue Pitches zu viel, nur ein einziger Hit. Aber wieder kam der Konter sofort: Basehit von Boldt, Walk für Johannessen, 2-RBI-Double von Martin Kipphan, 2:3 nach zwei Innings. „Diese Punkte waren extrem wichtig“, sagte Boldt. Sie waren noch viel zu früh, um dem Spiel eine klare Richtung zu geben, zeigten jedoch: Das 0:3 macht uns keine Angst, Ihr seid jetzt unter Druck, nicht wir!“ Und unter dem Druck wurde Parra schlagbar. Vier Hits flogen im vierten Inning an ihm vorbei: Nach dem frühen ersten Aus schlug Mike Blanke seinen Basehit, Austin Gallaghers Double brachte schon den Ausgleich. Gallagher selbst scorte nach Max Boldts Double und der Coach ging zwar nach Peter Johannessens zu kurzem Schlag an der zweiten Base verloren, Martin Kipphan aber nahm mit seinem Homerun noch den Schweden mit – 6:3 im dritten Inning. „Ich weiß nicht, wie das kommt“, wunderte sich Boldt, „manchmal habe ich das Gefühl, dass wir gegen das beste Pitching auch am besten hauen. Vielleicht brauchen wir die Herausforderung.“ Die Falcons gaben sich aber noch nicht geschlagen, kamen sofort auf 4:6 heran. Stöcklin ging schon nach drei Innings vom Mound. „Er hat diesmal nicht so richtig reingefunden“, sagte Boldt, „aber unser Plan ist ja aufgegangen.“ Mit Thomas Fitzgerald und Tim Stahlmann, die ebenfalls jeweils genau drei Innings warfen, hatten wir zwei weitere Top-Starter im Bullpen. „Jeder von ihnen hätte anfangen können“, sagte Boldt. „Fitzgerald hat ja schon in Stuttgart relievt, da kam er aus dem Bullpen und hat einen Riesenjob gemacht. Ich wusste, dass das laufen würde. Lenny hat dieses Jahr noch kaum relievt, Tim sehr viel, ich wusste: der kann das auch. Darum haben wir mit Lenny angefangen. Aber ich hätte auch würfeln können, wer von den drei wann wirft, und hätte bei jeder Konstellation ein gutes Gefühl gehabt. Drei Top-Pitcher fürs zweite Spiel, dazu diese Offense, das war eine gute Kombination, um das Spiel zu gewinnen.“Auch Parra begann nun, die Angreifer abzuwerfen, traf einmal Max Boldt und zweimal Victor Voll, was zusammen mit Singles von Martin Kipphan und Nici Weichert (2 RBIs) und einem Error seines Shortstops den siebten, achten, neunten Run über die Platte brachte. Fitzgerald, der zwei Innings nahezu perfekt geworfen hatte, kassierte nach ein paar Walks und einem 2-RBI-Single das 6:9, überließ den Mound dann Stahlmann, der in drei Innings nur noch zwei Runner hatte, die jeweils nicht über die erste Base hinauskamen. Und Austin Gallagher erhöhte mit einem Solo-Homerun noch auf 10:6. „Der Gegner hat ja mitgespielt“, sagte Boldt, „das darf man nicht unterschätzen, auch wenn Ulm letztes Jahr nicht viele Spiele gewonnen hat. Es ist wichtig, dass man erkennt, dass es für sie ein bisschen läuft, und dann noch einen draufsetzen will. Mit einer hohen Führung spielt es sich immer entspannter.“ Richtig hoch war sie am Samstag nie, aber dank des offensiven Kraftakts war sie in beiden Spielen ab dem vierten Inning jederzeit hoch genug. cka / Fotos: Robin Limmeroth