Zusammenfassung
Der Wunsch nach einem zugemachten Sack wurde dem Coach am Sonntag erfüllt, in einem Spiel, in dem das sehr lange kaum zu erwarten war. Diesmal legten wir als Auswärtsmannschaft mit einem Single von Mike Blanke, einem RBI-Double von Max Boldt und einem RBI-Single von Peter Johannessen das schnelle 2:0 vor, diesmal bogen die Tornados das Spiel sofort zum 6:2 um. „Thomas Fitzgerald hat nicht ins Spiel gefunden“, sagte Boldt, „das war kein guter Start, und das zeigt, wie wichtig es ist, dass wir jemanden wie Lenny im Bullpen haben, der zur Not fünf, sechs Innings werfen kann.“ Lennard Stöcklin übernahm schon kurz nach dem Drei-Punkte-Homerun des Tornados-Infielders Mitch Nilsson zum 6:2 im zweiten Inning, blieb bis zum Ende des siebten Durchgangs im Spiel und hatte den Mannheimer Angriff fast perfekt unter Kontrolle. Der erste Schlagmann, Spielertrainer Lutz, schlug noch einen Basehit gegen Stöcklin, dann gelangen dem Pitcher und seiner Defense elf Aus in Folge. Im sechsten und siebten Inning brach die Serie, aber auch da hatten die Tornados nur jeweils vier Mann am Schlag.Unsere Offensive biss sich jedoch am starken Mannheimer Starter Sam Holland lange die Zähne aus. „Der war ziemlich gut“, sagte Boldt, „aber wir haben ihn bearbeitet. Er kam am Ende mit 120 Würfen vom Mound“, bereits im sechsten Inning. „Das war wichtig“, erklärte der Coach, „wenn wir ihn schon nicht gut hauen, dann müssen wir ihn zwingen, viele Würfe zu machen, und in den Bullpen reinkommen.“ Die Situationen waren da, um ins Spiel zurückzukommen. Gallaghers Double im dritten Inning. Drei besetzte Bases im fünften. „Wir waren ja immer dran“, sagte Boldt, „wir haben nur die Punkte nicht über die Platte gebracht. Und in solchen Situationen darf man nicht verzweifeln, nicht frustriert sein. Wir müssen die Chancen erarbeiten, dann kommen sie irgendwann über die Platte. Bis dahin treiben sie den Pitchcount in die Höhe, und irgendwann klappt es dann.“
Diesmal im sechsten Inning, das sich vom fünften zunächst kaum unterschied. Martin Kipphan, dessen Single und Walk in den vorherigen Innings zu nichts geführt hatten, schickte Holland noch mit einem Strikeout zurück ins Dugout. Timmy Kotowski schlug einen Basehit, Nici Weichert kam mit einem Walk hinterher, Kevin Kotowski kassierte einen weiteren Strikeout, Mike Blanke bekam einen weiteren Walk. Bases loaded, zwei Aus, wie im fünften Durchgang. Diesmal aber kam Holland nicht mehr aus dem Inning. Der Catcher ließ einen Pitch durch, alles rannte, Timmy Kotowski scorte zum 3:6. Gallagher holte sich den nächsten Walk, immer noch zwei Aus, wieder alle Bases besetzt. Pitcherwechsel. Schief gegangen. Miguel Salud, der Reliever, warf zwei Balls und einen Strike gegen Max Boldt, und dann als vierten Wurf den Pitch, den unser Spielertrainer zum 7:6 über das Leftfield aus dem Stadion schoss. Grand Slam Homerun – und die Tornados schafften zwar sofort das dritte Aus, das (bei leeren Bases) das Inning beendete, erholten sich aber nicht mehr vom Rückstand.Den Runner, der bei einem weiten Single von der ersten Base scoren wollte, fingen wir mit einem komplizierten Play über fünf Stationen ein – keine Punkte für die Tornados im sechsten Inning. Zwei für uns im siebten, durch Kipphan (Single), Timmy Kotowski (Double) mit Unterstützung von Nici Weichert (Walk), Marcel Schulz (RBI-Walk) und Mike Blanke (RBI-Sacfly). Nochmal ein Runner auf der dritten Base, aber wieder kein Punkt für die Tornados im siebten Inning – und im achten brachen die Gastgeber endgültig ein: Max Boldt kam mit einem Double und einem Wild Pitch auf die dritte Base und scorte bei einem Error auf Schlag von Peter Johannessen. 10:6. Dieser – und ebenso Dominick Golubiewski, der ein Single geschlagen hatte – kamen mit Kipphans Homerun zum 13:6 durch. Timmy Kotowskis Basehit und die Walks für Weichert und Schulz luden die Bases wieder neu, Gallagher brachte nach dem ersten Aus mit einem Single den ersten Runner durch, der vom gerade erst eingewechselten vierten Pitcher abgeworfene Boldt den zweiten, Golubiewski nach dem zweiten Aus mit einem Walk den dritten. Bases immer noch besetzt, inzwischen 16:6, genug für die Ten Run Rule. Auch Martin Kipphans Schlag ins Infield konnten die Tornados nicht verarbeiten – Error, 17:6. Und jetzt erst, nach 14 Angreifern, nur fünf Hits, aber auch fünf Geschenken und acht Runs schafften die Mannheimer das dritte Aus.
Der Sicherheitsrun von Gallagher nach dem Fehler war letztlich notwendig. Denn in seinem zehnten Inning nach seinem Bundesliga-Comeback gab unser Closer Mike Otto erstmals seit 2011 einen Run ab, einen Earned Run auch noch, zum 7:17. Schon mit dem nächsten Pitch war aber der Strikeout fertig, das Spiel gewonnen, die Woche letztlich doch perfekt abgeschlossen. „Es war eine harte Woche“, sagte Boldt, „in der vor allem die Pitcher viel arbeiten mussten, aber auch für alle anderen Spieler war es anstrengend, gerade in der Hitze. Aber was will man mehr als sechs Siege in sechs Spielen? Das war eine extrem gute Leistung von der ganzen Mannschaft. Und am Ende lief dann auch auf einmal alles!“ Da ist es, das Ausrufezeichen. cka / Fotos: cka, Marg.