Zusammenfassung
Unser Bundesligateam hat die Bewährungsprobe in Bad Homburg souverän gelöst. Vier Siege in Folge stehen nun zu Buche, nach den knappen Erfolgen gegen die Stuttgart Reds gab es am Sonntag im Doubleheader bei den Hornets ein 7:1 und ein 4:2. Und ein Novum: den ersten Bundesliga-Homerun von Nici Weichert.
Unser Infielder will davon allerdings gar nicht so viel wissen. „Auf jeden Fall steht er in Klammern“, sagte Weichert. „Ein richtiger Homerun muss raus aus dem Stadion.“ Und dieser Homerun war das Ergebnis eines durchaus schönen Schlags ins Rightfield, Weicherts Schnelligkeit und einer wohl etwas zu übermütigen Abwehraktion des Hornets-Outfielders Ewald Crombach. Dieser versuchte, den Ball mit einem Hechtsprung zu schnappen, erreichte ihn aber nicht mehr. „Ich habe ihn diven gesehen“, sagte Weichert, „und versucht, die dritte Base zu erreichen. Dann kam auch schon das Zeichen und ich bin einfach nur durchgelaufen. Ich dachte, sie hätten den Ball weggeworfen.“ Haben die Hornets nicht. Crombach musste allerdings erst wieder auf die Beine kommen und dann den Ball im hintersten Winkel des tiefen Bad Homburger Rightfields einsammeln und wieder ins Spiel bringen. Weicherts Homerun war inside the Park, aber es wurde an der Homeplate nicht mal knapp. Und wenn’s auch kein klassischer Homerun sein mag: Die 0 in dieser Statistik unserer Nummer 22 ist jetzt weg.
Es war die Wende in einem zunächst schwierigen Spiel. Unsere Offensive hatte ihre Mühe mit der unorthodoxen Wurftechnik des Ex-Mainzers Daniel Klein. Erst im dritten Inning hatten wir den ersten Runner – Marcel Schulz stahl nach einem Single die zweite Base, kam mit Weicherts Sacrifice Hit zur dritten, aber nicht mehr weiter. Die übrigen Angreifer brachten die Bälle durchaus ins Spiel, aber nicht scharf genug, nicht präzise genug, um die linke Abwehrseite der Hornets ernsthaft zu fordern.
Diese brachten nicht wesentlich mehr Bewegung auf die Bases, gingen aber mit einem weiten Schlag ins Centerfield im dritten Inning in Führung und brachten im vierten bei keinem Aus ihren Leadoff Runner auf die dritte Base. „Machen die zwei oder drei Runs in den ersten Innings, wird es ein anderes Spiel“, sagte Christian Decher. Unser Starter dieser ersten Partie bei den Hornets kam aber aus dem Inning, ohne weitere Runs abzugeben.
Und im fünften Inning war auch die Offensive im Spiel. Los ging es mit Basehits von Lennard Stöcklin und Julius Spann. Stöcklin scorte nach einem Fehler im Infield zum Ausgleich – der 44. Run unseres Third Baseman in seinem 100. Bundesligaspiel. Und Weichert schlug seinen eingeklammerten Homerun, bei dem auch Spann und Schulz scorten. 4:1 nach viereinhalb Innings, und wenn auch die Hornets noch zwei Mann jeweils auf die dritte Base brachten, war das die Entscheidung. Max Boldt nach zwei Abwehrfehlern, Mike Larson nach einem Double ins Rightfield und einem RBI-Single von Jonathan Wagner sowie noch einmal Weichert nach einem weiteren Error an der dritten Base erhöhten sogar noch auf 7:1.
„Es hat schleppend angefangen“, analysierte Coach Don Freeman. „Wir hatten Schwierigkeiten, uns auf die langsamen Pitches einzustellen. Fünf Innings haben wir dafür gebraucht. Dann wurde es besser.“ cka / Fotos: Tanja Szidat