Zusammenfassung
Ja, geben wir es zu: Ein bisschen bedauert haben wir es, im sechsten Inning der zweiten Partie gegen die Bad Homburg Hornets nur zwei Runs gemacht zu haben und den möglichen dritten von Jan-Niclas Stöcklin an der Homeplate knapp verloren zu haben. Es wäre das 12:2 gewesen, so fehlte uns ein Punkt zur Ten-Run-Rule und nachdem es erstmals seit einer Woche den ganzen Tag über trocken geblieben war, hatte es gerade zu regnen angefangen.
So mussten wir nach der ersten Hälfte des siebten Innings (mit einem guten Manuel Möller und Major-League-Härte an der zweiten Base) selbst noch einmal an den Schlag. Kevin Kotowski, der bis dahin siebenmal gescort hatte, dreimal beim 19:1 im ersten Spiel, viermal im zweiten, kam diesmal nicht bis zur ersten Base. Und trotzdem war sehr schnell Schluss. Denn Marcel Schulz, unser Allstar-Outfielder, feuerte den Ball kurzerhand über den Outfield-Zaun und durfte sich für den ersten Walkoff-Homerun seiner Karriere bejubeln lassen. „Unbeschreiblich“, strahlte der Leftfielder, der bisher keine große Erfahrung mit Homeruns jeglicher Art hatte. Ein einziger war ihm in der Bundesliga zuvor gelungen – keine zwei Stunden vorher über die gleiche Stelle des Rightfieldzauns. „Das kann man nicht planen“, sagte Schulz. „Das passiert einfach. Ich war mir erst sicher, als der Ball draußen war.“
Im zweiten Spiel ragten offensiv Kevin Kotowski (vier Runs in fünf Versuchen) und Marcel Schulz mit seinen beiden Homeruns heraus. Das kurze Aufbäumen der Hornets, die auf 6:2 verkürzten, beantwortete unsere Offensive mit drei schnellen Runs. Nach sieben Innings war auch dieses Spiel vorbei.
„Es ist schade, dass wir die Playoffs nicht geschafft haben“, sagte Ulli Wermuth, „aber es war eine starke Liga. Wir haben neun Spiele mit zwei Runs oder weniger verloren. Aber schön, dass wir uns vor dem heimischen Publikum noch einmal so präsentieren konnten. Jetzt haben wir noch eine wichtige Aufgabe zu erledigen, dann können wir uns noch strukturierter auf die neue Saison vorbereiten. Die Frustration ist gar nicht mehr so groß. Ich habe nicht meine beste Saison gecoacht; ein oder zwei Fehler weniger und wir wären wohl in den Playoffs gewesen. Das kann wahrscheinlich jeder Spieler auch über sich selbst sagen. Ich freue mich aber schon wieder darauf, weiterarbeiten zu können.“
Zunächst am kommenden Wochenende in den ersten Playdownspielen in Bad Homburg. cka / Fotos: Tanja Szidat