Zusammenfassung
Ein Inning lang war alles gut für die A’s. Andreas Lastingers wunderbarer Grounder in die Lücke zwischen Second Baseman und Shortstop, ein fürchterlicher Wurf des Mannheimer Catchers weit über die zweite Base und Tobias Kuczulabas Aufsetzer, der durch einen Platzfehler für den Shortstop unerreichbar wurde, brachten die A’s 3:0 in Führung. Dann aber fanden die A’s kein Mittel mehr gegen ihren ehemaligen Mitspieler Jan-Niclas Stöcklin, der offenbar zu alter Stärke zurückgefunden hat. Der vierte Run der Athletics im sechsten Inning war ein weiteres Geschenk des Catchers.
Die Tornados setzten die Mainzer Abwehr unter gewaltigen Druck. Sie hatten ständig Runner auf der zweiten, auf der dritten Base. Schwerstarbeit für die Athletics. Christian Decher kassierte das 1:3, sein Nachfolger Pascal Raab das 3:4. Zwei weitere Mannheimer Runs waren schon fertig, zählten aber nicht, weil die A’s im gleichen Spielzug anderswo noch das dritte Aus machten (4., 7. Inning). Der Mannheimer Spielertrainer Matt Kemp litt mit seiner Mannschaft, feuerte sie immer wieder an, immer positiv, immer optimistisch. Kemp wollte die Überraschung, glaubte an die Überraschung und bekam sie: Ausgleich im neunten Inning bei einem Aus, was Ulli Wermuth fürchterlich ärgerte: „Wir geraten in Panik, spielen Kinderbaseball, werfen den Ball unnötig rum! Das war hässlich.“Wermuth war aber auch sehr selbstkritisch: „Ich habe das schlechteste Saisonspiel gecoacht“, sagte er am Freitagabend. „Morgen muss ich konzentrierter zur Arbeit kommen. Es zeigt die Größe der Mannschaft, dass sie für mich da war. Wir haben trotzdem gewonnen. Mein lieber Mann.“
Die Einwechslung von Martin Matlacki hätte das Spiel schon retten können: Matlacki schlug einen Double, wurde sofort wieder gegen den schnelleren Patrick Runkel ausgewechselt, der bei einem Aus auf die dritte Base vorrückte, aber nach einem schwachen Schlag von Szameitpreuß lieber hätte stehenbleiben sollen. Riesenchance vertan. Großes Glück für die Mainzer, dass Szameitpreuß selbst einem schweren Fehler im Infield zum 5:4 nutzte.
Für die Nerven könnte es besser sein, nicht mehr über Details nachzudenken. Mit 14:2 Siegen sind die A’s weiterhin Tabellenführer. „Das zählt“, sagte Wermuth. cka / Fotos: Tanja Szidat