Zusammenfassung
Nach jedem Spiel versammeln sich die Baseballer der Mainz Athletics zur Nachbesprechung im Rightfield. Nach den Partien gegen die Regensburg Legionäre dauerte die wesentlich länger als sonst. „Es ging um viele Kleinigkeiten, die man von außen vielleicht gar nicht sieht“, verriet Coach Ulli Wermuth anschließend. „Die Körpersprache zum Beispiel.“ Kleinigkeiten, die dazu führten, dass die A’s neben den Spitzenspiele gegen den Titelverteidiger (1:8 und 0:7) auch die Tabellenführung verloren.
Am Freitagabend waren etliche Zuschauer noch nicht im Stadion, als die ersten schon darüber nachdachten, wieder nach Hause zu gehen. Konservative Schätzungen melden 850 Zuschauer, vielleicht war das Publikum tatsächlich vierstellig, auf jeden Fall war es Stadionrekord. Die Kassenschlange reichte noch den Hartmühlenweg entlang bis hinter das Centerfield, als Regensburg im zweiten Inning durch ein paar gute Schläge und einen dicken Abwehrfehler 4:0 in Führung ging. Damit war das Spiel schon so gut wie gelaufen; die Zuschauer blieben aber, unterstützten die Mannschaft immer, wenn es offensiv zu laufen schien.Auch wenn man die vielen Jahre an der Sandflora mitzählt, gab es in Mainz nicht viele Homeruns, die von mehr Menschen gesehen wurden als der von Andreas Lastinger zum 1:6 im siebten Inning. „Das fühlt sich auf jeden Fall gut an“, strahlte der Catcher über den ersten Homerun seiner Bundesligakarriere. „Gerade weil es nicht gegen irgendeinen Pitcher war, sondern gegen Mike Bolsenbroek.“ Gegen einen der Topstars der Liga. „Ich wusste, dass er den ersten Pitch als Fastball in die Mitte wirft“, verriet Lastinger. „Da habe ich voll draufgehauen.“ So leicht kann es manchmal klingen. Lastinger war allerdings fast der einzige, der gegen den Niederländer irgendetwas traf. Im fünften Inning hatte er schon ein Single gehauen. Lennard Stöcklin und Max Boldt schafften jeweils ein Double. Das war’s.
„Wir haben Regensburg das Spiel geschenkt“, sagte Wermuth. „Das war unnötig. Christian Decher hat sehr gut geworfen, aber wir haben ihn im Stich gelassen.“ cka / Fotos: Tanja Szidat