Zusammenfassung
Nun haben wir es doch fertigbekommen, in Mannheim 18 Innings zu spielen – aber auf etwas unerfreuliche Weise: Nach dem knappen Sieg im zehnten Inning am Freitagabend verlor unser Bundesligateam das zweite Nightgame bei den Tornados in acht Durchgängen. 0:10. Kein Weltuntergang, sicherlich, aber doch ein etwas schmerzhaftes Ende für unsere Siegesserie.
Das Spiel war schon recht früh entschieden. Das 0:2 im ersten Inning durch Mike Durhams Homerun hätte unser Team an einem guten Tag sicherlich weggesteckt. Im zweiten Inning hielten wir defensiv dicht. „Aber Janni hat nicht wirklich ins Spiel gefunden“, sagte unser Routinier Manuel Möller. „Er hat die Pitches etwas zu weit oben platziert, so dass die Tornados ihn gut hauen konnten.“ Zwar warf der Nationalspieler in drei Innings sechs Strikouts, aber er kassierte im zweiten, dritten und vierten Inning auch fünf Doubles.
Dazu kamen Probleme in der Defense: Juan Martin konnte nach seinem Double im dritten Durchgang durch drei Wurffehler am Stück in einem Zug zum 4:0 durchlaufen. Und weil auch die Offensive nicht in Schwung kam, hätten die Mannheimer schon von diesem Vorsprung gut leben können. „Wir haben gegen den Venezolaner nichts gehauen“, sagte Möller. „Der hat aber auch gut gepitcht. Viele Strikes, eine gute Mix von Pitches – drei Hits sind sehr wenig, aber er hat einfach eine gute Leistung gebracht. 10:0 zu verlieren, war aber ein bisschen viel.“
Möller übernahm schon früh im vierten Inning, erbte von Stöcklin zwei Runner und ließ noch einen weiteren scoren. „Der Shortstop hat den Bunt perfekt gelegt, da konnten wir nichts machen“, analysierte unser Pitcher seinen Einstand in die Partie. „Dann habe ich noch einen gewalkt“ – 0:6 – „dann kam der Sacrifice Fly und ein Hit“ – 0:7 und 0:8 – „drei Runs kamen in dem Inning noch rein. Ab da habe ich es geschafft, sie kurz zu halten. AJ Mackey hat am Ende auch ein Inning gut gepitcht“ – und im zweiten bei zwei Aus die beiden Hits zum 0:9 und 0:10 abgegeben.
„Aber die Tornados sind nicht so schlecht“, sagte Möller. „Sie haben eine gute Offensive, sehr ordentliches Pitching, sie werden noch einige Spiele gewinnen in diesem Jahr.“ Ein Schlüssel zum Sieg dürfte gewesen sein, dass der neue Pitcher Michael Torrealba erstmals ein komplettes Spiel werfen konnte; bei seinen vorherigen Niederlagen hatte die Ausdauer noch nicht für mehr als ein paar Innings gereicht. „Die Starter, die sie haben, sind sehr ordentliche Pitcher“, sagte Möller. „Offensiv sind sie solide. Wir sind wahrscheinlich ein bisschen zu aggressiv an der Platte. Wir lassen uns zu sehr locken und warten nicht auf die Pitches, die wir wollen. Darum war heute einfach nicht mehr drin.“ cka / Fotos: Tanja Szidat