Zusammenfassung
Die Mainz Athletics haben ihre Tabellenführung in der Baseball-Bundesliga über die erste große Hürde gebracht. Beim derzeitigen Serienmeister Regensburg Legionäre hatten die A’s zwar am Freitag im neunten Saisonspiel ihre erste Niederlage (0:5) kassiert; am Samstag gewannen sie aber in knapp sechs Innings 6:1.
Das klingt ungewöhnlich und ist es auch. „In meiner Headcoach-Karriere habe ich so etwas noch nicht erlebt“, sagte Ulli Wermuth, „und als Spieler nur einmal in Heidenheim.“ Das Regen war dermaßen stark in Regensburg, dass das Spiel vorzeitig abgebrochen wurde. Weil mehr als die Hälfte gespielt war, gilt der Zwischenstand als Endergebnis. „Ausschlaggebend war, dass es 45 Minuten nach der Unterbrechung immer noch geregnet hat und keine Besserung in Sicht war“, sagte der Mainzer Coach, der über den Abbruch nicht unglücklich war: „Pat Haugen war bei 92 Pitches und hatte dann die lange Pause. Er hätte weiterspielen wollen, aber ich hätte ihn nicht ruhigen Gewissens wieder auf den Hügel lassen können.“ Früher als geplant hätten die Einwechselpitcher übernehmen müssen. „Aber ohne die Unterbrechung hätten wir auch gewonnen“, da war sich Wermuth sicher. „Regensburg war schon beim letzten ernstzunehmenden Pitcher und wir waren gut an ihm dran. Wir hätten sogar noch weitere Runs draufgelegt.“Die Pitcher der Legionäre waren in der Tat schnell verbraucht. Starter Justin Kuehn kassierte im ersten Inning schon vier Runs: Kevin Kotowski und Nici Weichert kamen durch einen Fehler und einen Single auf die Bases. Max Boldt und Julius Spann produzierten das erste und zweite Aus, aber Lennard Stöcklin und Tobias Kuczulaba schafften die Hits zur deutlichen Führung. „Jeweils bei zwei Strikes“, freute sich Wermuth. Die fehlende Souveränität in Drucksituationen war in der bisherigen Saison das größte Problem der Mainzer; am Samstag hatten sie es im Griff.
Die Regensburger wehrten sich, waren immer wieder kurz vor dem Anschluss, schafften das 4:1, mehr aber nicht. Wenn Haugen wackelte, konnte er sich auf seine Verteidiger verlassen. Bei den Legionären war im vierten Inning bereits der erste Ersatzmann auf dem Hügel, der im fünften Inning das 5:1 kassierte, sich bei einem Aus die Bases lud und dem dritten Pitcher Platz machte. Der schlug zwar die Tür zu, musste aber im nächsten Durchgang das 6:1 hinnehmen. Eine knifflige Situation – zwei Runner, kein Aus – lösten die A’s noch souverän, dann kam der Regen. „Was am Freitag nicht geklappt hat, hat im zweiten Spiel gut funktioniert“, freute sich Wermuth, „und die Fehler, die wir im ersten gemacht haben, haben jetzt die Regensburger gemacht.“ cka / Fotos: Tanja Szidat